Rezept für gelungene Coaching-Prozesse und zufriedene Coaching-Klienten

zufriedene Klienten und gelungene Coaching-Rezepte

Wie können wir es als Coaches schaffen, dass unsere Klient*innen zufrieden aus dem Coaching-Prozess herausgehen, wenn die Klient*innen selbst die Verantwortung für die Erreichung ihrer Ziele tragen? Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussehen mag, gibt es zahlreiche Stellschrauben, die dazu beitragen können, dass deine Klient*innen am Ende des Coaching-Prozesses zufrieden auf eure Zusammenarbeit zurückblicken. 

11 wichtige „Zutaten“ für gelungene Coaching-Prozesse und zufriedene Klienten findest du hier:

Zutat Nr.1: Definiere ein klares Ziel 

Kein Coaching ohne klares Ziel. Nur wenn hier die größtmögliche Klarheit herrscht, können du und deine Klient*innen in die gleiche Richtung denken und so den Grundstein für einen gelingenden Coaching-Prozess legen. 

Klare Ziele bedeuten: Sie sind konkret, deine Klient*innen können den Erfolg bzw. Fortschritt messen, das Ziel selbst beeinflussen und finden ihr persönliches Ziel so attraktiv, dass sie es auch wirklich  erreichen wollen. Immer wieder kommen nämlich Klient*innen mit Zielen ins Coaching, von denen sie nicht 100%ig überzeugt sind. Einige fühlen sich beispielsweise gesellschaftlich verpflichtet oder wollen anderen gerecht werden. 

Sei bei der Klärung des Coaching-Ziels also auf keinen Fall zu schnell. Die Gefahr, dass wir nur glauben zu wissen, welches Ziel die Klient*innen erreichen wollen, ist groß. Daher gilt bei der Klärung des Coaching-Ziels: Lieber noch 2x aus verschiedenen Richtungen nachfragen, bevor du zu schnell glaubst, dass Ziel sei klar. 

Unsere Aufgabe als Coach ist es hier, mit Ruhe und Geduld ein klares Grobziel für den Coaching-Prozess zu definieren – also Klarheit darüber zu haben, wo möchten die Klient*innen am Ende des Coaching-Prozesses stehen. Dieses grundsätzliche Grobziel kann dann zu Beginn jeder Coaching-Sitzung durch Sitzungsziele für die jeweilige Sitzung untermauert werden.

Wenn es an die Zielformulierung im Coaching geht, vergleiche ich das gerne mit Renovierungsarbeiten. Hast du schon mal zu Hause gestrichen, ohne die Fußleisten abzukleben, den Boden abzudecken usw.? Es ist eine Katastrophe. Am Ende ist die Farbe überall dort, wo sie nicht hingehört und man hat mit den Aufräumarbeiten mehr zu tun, als mit dem Streichen der Wände.

Wenn man sich im Vorfeld jedoch Zeit nimmt, alles gut abklebt und sich die wichtigsten Utensilien zurechtlegt, geht der eigentliche Prozess am Ende viel schneller und die Farbe landet genau dort, wo sie hingehört. Die Zielformulierung im Coaching kannst du mit diesen „Maler-Vorarbeiten“ vergleichen. Eine gute Vorbereitung ist zu Beginn des Coachings niemals verschwendete Zeit, sondern eine wichtige „Zutat“ im Rezept für zufriedene Coaching-Klient*innen. 

Um sicherzustellen, dass du und deine Klient*innen dann auch wirklich auf dem gleichen Startpunkt stehen, hilft es, wenn du als Coach das Ziel paraphrasiert: „Ich möchte noch einmal kurz in meinen Worten wiedergeben, was ich von Ihnen verstanden habe, worum es im Coaching gehen soll: …” Auf diesem Weg bekommen deine Klient*innen das Gefühl, dass du auch wirklich verstanden hast, worum es ihnen geht und sie haben die Möglichkeit, das noch einmal für sich gegenzuprüfen. 

Visualisiere das Coaching-Ziel oder lasse es deine Klient*innen selber visualisieren. Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Deine Klient*innen können einfach einen Satz formulieren, den sie auf eine Karte schreiben oder sie notieren ihr Ziel auf einem Flipchart-Papier oder digitalen Whiteboard, zeichnen dazu Assoziationen o.Ä. Alles, was die Klient*innen bei der Erarbeitung ihres Ziels unterstützt, ist erlaubt. Hilfreich ist es auf jeden Fall, wenn ihr beide dasselbe Ziel „schwarz auf weiß“ gesehen habt. 

Zutat Nr.2: Schaffe eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung

Der Erfolg von Coaching-Prozessen wird wesentlich durch die Beziehung zwischen Coach und Klient*in geprägt. Wenn die Beziehung zwischen beiden nicht stimmt, können weder gut gewählte Methoden, noch enorme Fachkompetenz des Coaches bzw. der Coach dieses fehlende Vertrauen wettmachen. Ein guter Vertrauensaufbau ist daher eine weitere wichtige „Zutat“ für zufriedene Coaching-Klient*innen und einen gelingenden Coaching-Prozess.

Eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung kann im Coaching entstehen, indem du dich als Coach wirklich auf deine Klient*innen einlässt. Hierzu kannst du z.B. die aus dem NLP stammenden Grundlagen von Rapport, Pacing und Leading anwenden. D.h. du begibst dich sowohl auf der Ebene der Wortwahl sowie auf der Ebene der Körpersprache in die Welt deiner Klient*innen, um dann im letzten Schritt ausgehenden von dieser gemeinsamen Ebene die Kommunikation zu steuern.

Eine gute Arbeitsbeziehung kannst du als Coach zudem schaffen, indem du im Coaching dich und deine Persönlichkeit zeigst. Denn auch persönliche Einblicke können deinen Klient*innen nützliche Hinweise geben, wie andere Menschen sich in bestimmten Situationen verhalten. Wichtig an dieser Stelle: Persönlich zu sein bedeutet nicht unbedingt privat zu werden.

Mehr zu diesen Themen kannst du im Blogartikel „2 Wege, um im Coaching Vertrauen aufzubauen” nachlesen: https://www.andrea-schloesser.de/vertrauen-im-coaching.

Zutat Nr.3: Gestalte deinen Coaching-Raum bewusst 

Zu unserer Aufgabe als Coach gehört auch, durch unsere Coaching-Räume eine geschützte und vertrauliche Atmosphäre zu unterstreichen. Auch diese Energie der Räume, ob offline oder online, kann deine Klient*innen in ihrem Prozess unterstützen. Ich glaube, wir alle kennen das Gefühl, wenn wir einen hellen, freundlichen und aufgeräumten Raum betreten, in dem mithilfe von Licht, frischen Blumen und schönen Bilder eine angenehme Atmosphäre geschaffen wurde. Wir fühlen uns automatisch wohl und haben Lust zu verweilen. Das gilt auch für Coaching-Räume. 

Du kannst dich bei deiner Raumgestaltung z.B. auch an der Lehre des Feng Shui orientieren. Feng Shui ist die chinesische Lehre der harmonischen Lebens- und Wohnraumgestaltung. Wie du diese Lehre konkret auf deinen Coachingraum übertragen kannst, dass kannst du im Blogartikel “Deinen Coachingraum nach Feng Shui gestalten” nachlesen: https://www.andrea-schloesser.de/coachingraum-feng-shui.

Auch wenn du online mit deinen Klient*innen arbeitest, ist eine gute Raumatmosphäre wichtig. Hier geht es z.B. darum, den richtigen Bildausschnitt zu wählen: Sieht dein*e Klient*in deinen Oberkörper gut, ist dein Kopf nicht „abgeschnitten“, schaust du direkt in die Kamera und deine Klient*in an? Ist der Raum und v.a. du als Coach hell genug und damit gut sichtbar? Diese u.ä. Fragen spielen hier eine wesentliche Rolle. Außerdem solltest du im Online-Coaching auf eine angenehme Hintergrundgestaltung achten, die nicht ablenkt. Sollte dein Hintergrund sehr unruhig sein, könntest du auch mithilfe eines Greenscreens einen virtuellen Hintergrund hinzufügen.

Weitere Informationen zum Thema „Tipps für ein stilsicheres Auftreten im Online-Coaching“ kannst du hier nachlesen: https://www.andrea-schloesser.de/auftreten-im-online-coaching.

Zutat Nr.4: Sei als Coach verbindlich und zuverlässig

Jeder hat gerne das Gefühl, ernst und wichtig genommen zu werden. Verlässlichkeit ist für dich als Coach daher wichtig, um deinen Klient*innen zusätzlich das Gefühl zu geben, dass sie dir vertrauen können und du sie und ihre Bedürfnisse ernst nimmst. Du solltest dich daher stets an Termine halten und pünktlich erscheinen. Sollte dies mal nicht möglich sein, kommuniziere klar und offen und biete immer Auswahltermine an. 

Darüber hinaus halte dich an Zusagen, die du triffst. Hast du beispielsweise zugesagt, dass du das Sitzungsprotokoll nach Ende der Sitzung verschickst, dann solltest du dies auch spätestens bis zum Abend getan haben.

Zutat Nr.5: Mach dir Notizen zur Coaching-Sitzung

Notizen während oder unmittelbar nach der Coaching-Sitzung helfen dir, wichtige Dinge nicht zu vergessen. Hilfreich ist es z.B. wichtige Angaben zur privaten und beruflichen Situation zu notieren sowie die Namen von Kindern, Chef*innen oder dergl. . Auf diese Angaben kannst du dann im Coaching-Prozess immer wieder Bezug nehmen. Es wirkt zudem professionell, schafft Vertrauen und vermittelt deinen Klient*innen, dass du ihnen wirklich zuhörst. 

Allerdings solltest du darauf achten, dass du nicht die gesamte Coaching-Sitzung damit beschäftigt bist, dir Notizen zu machen und so unter Umständen den Kontakt zu deinen Klient*innen verlierst. 

Wie in vielen Bereichen gibt es bei der persönlichen Dokumentation kein Richtig oder Falsch, sondern es geht um das Reflektieren der eigenen Vorgehensweise und deren Auswirkungen. Ich finde grundsätzlich: Weniger ist mehr. Behalte deine Klient*innen im Blick, die vieles Wichtige nicht sagen, sondern zwischen den Zeilen transportieren. 

Außerdem kann es das Vertrauen zwischen dir und deinen Klient*innen fördern, wenn du zu Beginn des Coaching-Prozesses deutlich machst, dass du dir zwischendurch Notizen machen wirst. Du kannst sowas sagen wie: “Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn ich mir zwischendurch Notizen mache. Sie dienen lediglich als Erinnerungsstütze für mich, damit ich nichts Wichtiges vergesse.”

Achte in Bezug auf deine Notizen auf die Vorgaben der DSGVO.

Zutat Nr.6: Wähle die passende Coaching-Methode

Coaching-Methoden sind wunderbar, um in Coaching-Prozessen gezielt an Themen zu arbeiten und mithilfe eines strukturierten Vorgehens besser voranzukommen. Doch nicht jede gute Coaching-Sitzung braucht eine Methode. Im Gegenteil: Auch hier ist weniger mehr. Achte darauf, dass du Methoden lieber punktuell einsetzt, um deinen Klient*innen nicht das Gefühl zu vermitteln, sie könnten ihre Themen immer nur mithilfe einer Methode bearbeiten.

Und wenn du eine Methode einsetzen möchtest, achte darauf, die Vorgehensweise und das Ziel der Methode in den Vordergrund zu stellen. Statt z.B. zu sagen: „Lassen Sie uns mal mit der Methode „die Säulen der Identität” arbeiten. Ich glaube, das passt gerade gut zu ihrem Thema.“ sage z.B. lieber: „Ich halte es gerade für sinnvoll, wenn wir mal gemeinsam einen Blick auf ihre verschiedenen Lebensbereiche werfen. So bekommen wir einen ersten Überblick, wie sie aktuell aufgestellt sind.“

Indem du den Hintergrund von Methoden kurz erklärst, gibst du deinen Klient*innen die Möglichkeit dein Vorgehen nachvollziehen zu können. Wenn sie nur den Namen einer Methode hören, deren Inhalt sie ohnehin nicht kennen, bringt sie das nicht weiter. Und den meisten Klient*innen ist das ohnehin egal, mit welcher Methode wir arbeiten. Hauptsache sie kommen zu ihrem Ziel.

Zutat Nr.7: Kommuniziere mutig

Wenn du während des Coaching-Prozesses das Gefühl hast, dass etwas komisch ist, dass dein*e Klient*in sich unwohl fühlt oder sie*er sich vielleicht thematisch in Widersprüche verstrickt, dann vertraue deinem Gefühl und sprich an, was du wahrnimmst. Du darfst als Coach ehrlich sein und auch mal unbequem werden. Manchmal braucht es gerade uns Coaches, um das auszusprechen, was sonst vielleicht niemand sagt. Beachte jedoch: Der Ton macht die Musik. Geh nicht mit dem „kommunikativen Holzhammer“ vor, sondern kommuniziere das, was du siehst, hörst und fühlst als etwas, das du wahrnimmst und nicht als „Wahrheit“. Bleibe sensibel für deine Wortwahl und grundsätzlich wertschätzend in deiner Kommunikation.

Zutat Nr.8: Gib Feedback 

Als Coaches füllen wir in Coaching-Prozessen verschiedene Rollen aus. Eine sehr wertvolle ist der bzw. die Feedbackgeber*in. Wertschätzendes Feedback hilft vielen Klient*innen ein noch besseres Gefühl für ihre Themen zu entwickeln. Als Coaches haben wir von Außen eine ganz andere Sichtweise als die Klient*innen selbst und können viel leichter „blinde Flecken“ sichtbar machen.

Damit du deine Klient*innen nicht vor den Kopf stößt, frage sie, ob sie dein Feedback zu einem Thema hören möchten. Wenn sie dem zustimmen, achte darauf, dein Feedback beschreibend und wertfrei zu formulieren und mach deutlich, dass es sich dabei um deine subjektive Meinung handelt. 

Worauf du achten solltest, wenn du in Coaching-Sitzungen Feedback geben möchtest, kannst du in meinem Blogartikel „Wie du gekonnt Feedback geben kannst“ nachlesen: https://www.andrea-schloesser.de/gekonnt-feedback-geben.

Zutat Nr.9: Schau nicht zu oft auf die Uhr

Wenn du gerade erst anfängst als Coach zu arbeiten und noch kein Gefühl für eine Sitzungslänge entwickelt hast oder dein Zeitmanagement sowieso nicht das allerbeste ist, kann es vorkommen, dass du häufig während einer Coaching-Sitzung (unbewusst) auf die Uhr schaust. Für deine Klient*innen kann das jedoch irritierend sein und sie könnten denken, dass du vielleicht keine Zeit für sie hast oder du dich langweilst und und froh bist, wenn die Stunde vorbei ist. 

Platziere eine Uhr hinter deinen Klient*innen. So kannst du entspannt die Zeit im Blick behalten, ohne dass sie davon etwas mitbekommen. Alternativ kannst du z.B. auch, insbesondere beim Online-Coaching, auf dem Computer mit einem geräuschlosen Timer arbeiten, den du ca. 5-10 Minuten vor Sitzungsende stellst. So bleibt dir im Anschluss noch genügend Zeit, in Ruhe mit deinen Klient*innen die Sitzung zu beenden. 

Zutat Nr.10: Begleite deine Klient*innen zwischen den Coaching-Sitzungen

In den Coaching-Sitzungen setzt du im besten Fall hilfreiche Impulse und stößt wertvolle Prozesse an, mit denen deine Klient*innen im Nachgang noch weiterarbeiten. Daher kann es sehr hilfreich sein, sie auch zwischen den Sitzungen zu unterstützen. Du kannst ihnen beispielsweise ein Workbook zur Verfügung stellen oder ihnen zusätzliche Reflexionsaufgaben mit an die Hand geben und sie motivieren, ein Coaching-Tagebuch zu führen. Darüber hinaus kannst du einen Support für Rückfragen oder evtl. auftauchende Frage über einen Messenger-Dienst oder per E-Mail anbieten. 

Es gibt einige Möglichkeiten auch über die eigentlichen Coaching-Sitzungen hinaus für deine Klient*innen da zu sein und ihre Zufriedenheit weiter zu fördern. Meinen ausführlichen Blogbeitrag “3 Tipps, für eine ideale Begleitung deiner Klient*innen zwischen den Coaching-Sitzungen” findest du hier: https://www.andrea-schloesser.de/coaching-begleitung.

Zutat Nr.11: Gib einen Ausblick auf die nächste Coaching-Sitzung

Deine Klient*innen wünschen sich in ihrem Coaching-Prozess Orientierung und eine gute Wegbegleitung. Du kannst dieses Gefühl unterstützen, indem du ihnen einen Ausblick auf die kommende Sitzung gibst, ohne dich in Details zu verlieren. Habt ihr die Arbeit an einem Thema z.B. noch nicht abgeschlossen, könntest du sagen: „Wir können dieses Thema gerne in der nächsten Sitzung weiter vertiefen und schauen, welche weiteren wichtigen Punkte sich hieraus für Ihr Coaching-Ziel ergeben.“ Ein solcher Ausblick und eine Ahnung davon, wie der Prozess weitergehen kann, schafft Sicherheit und ein gutes Gefühl. 

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung!

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Andrea Schlösser Coaching leicht gemacht

Andrea Schlösser – Coaching leicht gemacht

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