2 Wege, um im Coaching Vertrauen aufzubauen

Vertrauen aufbauen

Der Erfolg eines Coaching-Prozesses hängt maßgeblich von der Beziehung zwischen Coach und Klient*in ab. Der*Die Coach kann noch so kompetent sein, die Methoden so gut wie möglich gewählt, doch wenn die Chemie zu dem oder der Klient*in nicht stimmt, wird es schwierig. Daher ist eine wesentliche Voraussetzung für gelingende Coaching-Prozesse der Vertrauensaufbau.

Laut Definition ist Vertrauen die subjektive Überzeugung von der Redlichkeit einer anderen Person. Übersetzt bedeutet das für uns Coaches, dass Klient*innen uns vertrauen, wenn sie unsere Aussagen und Handlungen als wahr und aufrichtig empfinden. Authentizität spielt dabei eine wesentliche Rolle.

2 Wege, um Vertrauen im Coaching aufzubauen

Mit diesen Wegen schaffst du eine gute Arbeitsbeziehung:

Weg Nr. 1:  Zeige als Coach dich und deine Coach-Persönlichkeit

Im Kontext von Therapie haben verschiedene Studien gezeigt, dass es die Beziehung bereichert, wenn Therapeut*innen sich in angemessener Weise öffnen. Das gleiche behaupte ich, ist auch im Coaching der Fall.

Doch was bedeutet es, wenn von „angemessener Weise“ die Rede ist? Welches Verhalten als Coach ist ok und wann überschreitest du eine Grenze? 

Es ist ok als Coach Dinge zu erzählen, die …

  • deine eigene Entwicklung, mit ihren Höhen und Tiefen betreffen.
  • öffentlich sichtbar sind, wie z.B. Informationen, die auf deiner Website stehen oder in den Social-Media-Kanälen zu finden sind.
  • ohnehin für alle erkennbar sind, wie z.B. der Ring am Finger, der daraufhin deutet, dass du verheiratet bist. Oder ein selbstgemaltes Bild von dir an der Wand, das darauf schließen lässt, dass du in deiner Freizeit gerne malst.
  • dich mit deinen Klient*innen verbinden, beispielsweise Hobbys und Interessen. So kann ein kurzer Austausch über Literatur, vegane Kost oder die Liebe zur Gärtnerei ein guter Anlass sein, um über die Gemeinsamkeiten in einem persönlichen Kontakt zu kommen. Das eignet sich übrigens auch wunderbar zum kurzen Smalltalk zu Beginn des Coachings.

Ab wann überschreitest du eine Grenze im Coaching und was solltest du nicht teilen?

Grundsätzlich gilt: deine Klient*innen stehen im Mittelpunkt. D.h. die persönlichen Einblicke, die du gibst, sollten abgesehen von dem erwähnten kurzen Smalltalk zu Beginn des Coachings in erster Linie dazu dienen, den Prozess deiner Klient*innen zu unterstützen. Sie sollten niemals dafür herhalten, dass du gerne einen “Schwank aus deinem Leben” erzählen möchtest. Leitfrage kann also sein: Ist dieser persönliche Einblick für den Prozess meines bzw. meiner Klient*in hilfreich? 

Außerdem kannst du dich gut an den Leitsatz halten:

Sei gerne persönlich, doch werde nicht privat.

Persönliche Einblicke und Erfahrungen zu teilen, kann sehr wertvoll sein, weil sie deinen Klient*innen zeigen können, wie andere Menschen in bestimmten Situationen oder mit Herausforderungen umgegangen sind. Sie machen Mut. Private Informationen braucht es dazu in der Regel nicht. Hier das gesunde Maß an Distanz zu wahren, schützt deine Klient*innen vor zu viel Informationen und dich in deiner Rolle als Coach vor zu viel Nähe.  

Weg Nr. 2:  Lass dich als Coach auf deine Klient*innen ein

Um dich als Coach wirklich auf deine Klient*innen einzulassen, hilft es dir, wenn du dich der Grundlagen von Rapport, Pacing und Leading bedienst. 

Rapport bei deinem Beziehungsaufbau 

Vor allem im NLP (Neurolinguistischen Programmieren) wird dem Rapport zwischen Coach und Klient*innen eine große Bedeutung beigemessen. Es dient dazu, einen guten, zwischenmenschlichen Kontakt herzustellen. Rapport bedeutet, dass du deine Klient*innen auf ihrem Niveau und mit ihrer Sprache ansprichst und dich somit in ihre Welt begibst. Es entsteht eine Beziehung, die durch gleiche Richtung oder Ähnlichkeit gekennzeichnet ist. 

Tipp: Achte als Coach daher besonders auf deine Worte bzw. deine Wortwahl. Vermeide Fachwörter und Namen von Methoden, sondern begegne deinen Klient*innen dort, wo sie stehen. Es geht nicht darum, dich durch Fachwissen zu profilieren, sondern darum,  deine Klient*innen abzuholen und gut zu begleiten. 

So nutzt du als Coach Pacing 

Man kann immer wieder beobachten, dass Menschen, die sich mögen und einen tiefen Kontakt zueinander haben, sich in ihrer Ausdrucksweise sehr ähneln und sich vor allem in ihrer Körpersprache einander anpassen. Dieses Prinzip können wir im Coaching nutzen, in dem wir es umkehren: Durch Anpassung unseres Ausdrucksverhaltens an unsere Klient*innen, kann Rapport – also ein guter, zwischenmenschlicher Kontakt – hergestellt werden.

Pacing bedeutet nämlich das Ausdrucksverhalten das Gegenüber zu spiegeln. Das heißt Mimik, Gestik und Körperhaltung passen sich dem Gegenüber an. In vielen (intensiven) Gesprächen passiert dies sogar automatisch. Als Coach kannst du diese Technik jedoch gezielt nutzen und zur Unterstützung deines Beziehungsaufbaus einsetzen. 

Wichtig: Mit Pacing ist nicht gemeint, dass du deine Klient*innen Nachahmen sollst. Vielmehr geht es darum, dass du dich als Coach auf deine Klient*innen so einlässt, dass ein “Matching” entstehen kann. Passe deinen Sprachstil, dein Sprechtempo, deinen Rhythmus und deine Tonlage an.

Als Coach ist Leading dein Ziel

Nachdem du dich als Coach durch Pacing deinen Klient*innen angenähert und angeglichen und einen guten Rapport hergestellt hat, kannst du zum Leading (führen) übergehen und dadurch die Richtung der Kommunikation beeinflussen. Leading bedeutet, deine Klient*innen auf der Basis von Rapport zu den Zielen zu begleiten. 

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung.


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