Stell dir vor, deine nächste Coaching-Sitzung startet gleich – vielleicht ist es die erste mit einer neuen Klientin oder ein Teamcoaching. Du sitzt in deinem Coaching-Raum, die Augen sind auf dich gerichtet. Du spürst ein Kribbeln aus Aufregung und Nervosität, dein Herz schlägt schneller. Doch anstelle von Unsicherheit fühlst du innere Ruhe und Klarheit. Du strahlst Selbstbewusstsein aus – denn du weißt genau, was du tust.
Diese Sicherheit als Coach ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis bewusster Entwicklung, kontinuierlicher Reflexion und gezielter Selbstführung.
Wieso dein Selbstbewusstsein so wichtig ist
Coaching ist viel mehr als eine Methode. Es ist Verbindung, Raum halten, Führung UND Loslassen. Wir begleiten Menschen durch Veränderungsprozesse – und dafür braucht es nicht nur Tools, sondern auch Stabilität in uns selbst.
Je klarer du in deiner Rolle bist, desto freier kannst du arbeiten. Deshalb ist es so wichtig, dass du nicht nur dein fachliches Know-how stärkst, sondern auch dein Selbstvertrauen, deine emotionale Klarheit und deine Fähigkeit, mit Unsicherheiten umzugehen.
In diesem Beitrag zeige ich dir 6 Schlüssel, mit denen du dein Selbstbewusstsein als Coach stärkst und deine Selbstsicherheit in deinen Coachings ausbaust.
Kenne deine Trigger
Wir alle haben Triggerpunkte – Momente, in denen etwas in uns angestoßen wird. Vielleicht kennst du das: Ein Satz von deiner Klientin, der dir ganz nahe geht, eine bestimmte Haltung oder sogar ein Thema – und plötzlich spürst du eine innere Unruhe.
Diese Momente sind keine Schwäche. Sie sind eine Einladung zur Selbsterkenntnis. Wir dürfen dann einen Blick auf uns werfen.
Reflektionsfragen:
- Welche Situationen bringen mich emotional aus der Fassung?
- Welche Gedanken oder Körperreaktionen tauchen dann auf?
- Wie kann ich mich besser darauf vorbereiten?
Tipp: Nutze eine Tagebuch in das du diese Situationen schreibst oder kurze Reflexions-Snippets nach deinen Coaching-Sessions. Je besser du deine eigenen Reaktionen kennst, desto freier wirst du im Coaching.
Vermeide Überforderung im Coaching
Überforderung ist ein häufiger Unsicherheitsfaktor – besonders dann, wenn viele Themen gleichzeitig auf dich einprasseln, kann schnell das Gefühl entstehen, du müsstest „alles sofort“ bearbeiten. Dabei ist genau das Gegenteil hilfreich: Ruhe. Struktur. Präsenz.
So bleibst du handlungsfähig:
- Schaffe Struktur in deinen Sessions.
- Priorisiere Themen gemeinsam mit deinen Klient*innen.
- Erlaube dir, nicht alles sofort lösen zu müssen.
Ein klarer Coaching-Prozess bringt Ruhe in die Sitzung – für dich und deine Klient*innen.
Baue deine Coaching-Fähigkeiten kontinuierlich aus
Ich sehe das so: Als Coach bin ich immer auch Lernende. Je mehr ich mich selbst entwickle, desto mehr kann ich geben. Und das muss gar kein riesiger Fortbildungs-Marathon über mehrere Jahre sein.
Investiere in deine Weiterentwicklung:
- nutze kurze und kompakte Fort- und Weiterbildungen
- geh regelmäßig in Supervision & Intervision
- tausch dich mit Kolleg*innen über Best practices aus
Und falls du dabei professionelle Begleitung willst – ist die Coaching Club Akademie das Richtige für dich. Trag dich gerne auf die Warteliste ein. NEU: Du kannst der Akademie mit 90% Förderung beitreten. Schick uns dafür einfach eine Mail an team@andrea-schloesser.de und du bekommst alle Infos.

Nimm dir bewusst Zeit für Reflexion
Du kennst das sicher: Nach einer intensiven Coaching-Sitzung kann oft noch etwas nachhallen. Vielleicht war da ein Moment, der dich berührt hat. Oder ein Gedanke, der dich nicht loslässt. Genau diese Nachklänge sind pures Gold – denn sie zeigen dir, wo du tiefer hinschauen darfst.
Statt einfach zur nächsten Aufgabe überzugehen, lade ich dich ein:
Halte inne. Spür nach. Nimm dir bewusst ein paar Minuten für dich.
Fragen für deine Selbstreflexion:
- Was lief gut – und wodurch? (Was war dein Beitrag daran?)
- Wo hatte ich Unsicherheiten?
- Was will ich beim nächsten Mal anders machen?
- Welche Interventionen haben besonders gewirkt?
Schreib es auf. Lass es wirken. Entwickle dich daran weiter.
Erkenne an, was schon da ist
Sich sicher zu fühlen heißt nicht, nie zu zweifeln. Es bedeutet vielmehr: zu wissen, dass du mit allem, was kommt, umgehen kannst. Selbst wenn mal Unsicherheit auftaucht.
Oft sind wir so darauf fokussiert, besser zu werden, dass wir übersehen, wie viel wir schon können. Dabei liegt genau darin der Schlüssel zu echter innerer Stärke: Anerkennung statt ständige Selbstkritik.
Mein Tipp:
- Feier deine kleinen Erfolge. Du hast zum ersten Mal eine Methode ausprobiert? Du hast dich getraut, eine unbequeme Beobachtung anzusprechen. Du konntest loslassen und dich voll auf den Moment einlassen. Großartig!
- Hol dir bewusst Feedback. Du wirst sehen – oft nehmen Klient*innen deine Wirksamkeit ganz anders (viel positiver!) wahr als du selbst.
- Sprich mit Kolleg*innen. Austausch bringt neue Perspektiven und entlastet.
Das ist Coaching-Kompetenz in Aktion!
Sicherheit ist ein Prozess – kein Ziel
Es wird nie den einen Moment geben, an dem du „fertig“ bist. Coaching ist ein lebendiger Prozess – und du wirst dich immer weiterentwickeln. Das ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Qualität.
Vielleicht hast du das Gefühl, du „müsstest schon weiter sein“. Lass das los.
Du bist genau da, wo du jetzt sein sollst. Und du gehst deinen Weg – Schritt für Schritt.
Sicherheit entsteht durch:
- Erfahrung – jedes Gespräch, jede Herausforderung zählt.
- Reflexion – je mehr du verstehst, was in dir wirkt, desto freier wirst du.
- Verbindung – mit dir selbst, mit anderen, mit deinem Warum.
Und vor allem: durch Weichheit mit dir selbst.
Du musst nicht alles wissen, du darfst auch mal unsicher sein. Wichtig ist nur, dass du dranbleibst.
Trau dir mehr zu – du bist weiter, als du denkst
Mal ehrlich – wie oft vergleichst du dich (bewusst oder unbewusst) mit anderen Coaches? Mit denen, die schon die perfekte Webseite haben, scheinbar mühelos Gruppen leiten oder ständig ausgebucht sind?
Doch was wir dabei vergessen:
Wir sehen immer nur den sichtbaren Teil. Die polierte Außenwirkung.
Was du nicht siehst: die Zweifel, die Ängste, die Anfangsunsicherheiten – die hatte (und hat!) jeder Coach.
Statt dich zu vergleichen: Schau auf dich. Auf deinen Weg. Deine Fortschritte. Deine Stärken.
Du bist wahrscheinlich schon viel weiter, als du selbst denkst. Und ja – du darfst wachsen. Du darfst ausprobieren, lernen, wieder hinterfragen. Du darfst dich entwickeln. Und dabei auch richtig Spaß haben.
Teamcoaching zum Beispiel ist eine wunderbare Möglichkeit, genau das zu tun: Deine Kompetenz nutzen. Dich ausprobieren. Deine Arbeit weiterentwickeln – mit Struktur und Vertrauen in dich selbst.
Und: Du musst nicht „perfekt“ sein, um damit zu starten. Du darfst reinwachsen. Das bin ich damals auch.
Finde heraus, ob du für Teamcoaching bereit bist – mit meinem kostenlosen Test.
Vielen Dank für diesen stärkenden Artikel, liebe Andrea. Gerade für sehr kritische Coaches, wie mich, war es hilfreich und tröstend zu lesen, dass es anderen auch so geht. Und mich daran zu erinnern, dass auch wir Coaches uns, genau wie unsere Klienten, immer in einem Wachstumsprozess befinden dürfen.
Ja, genau. Wir dürfen uns auch weiterentwickeln und Freude dabei haben.