Nach wie vor sind viele Klient*innen aufgrund der aktuellen Situation auf verschiedenen Ebenen ziemlich gefordert. Ob beruflich oder privat, viele kommen an ihre Grenzen. Im Coaching können wir sie vielfältig unterstützen. Oft ist es besonders hilfreich, ihre Widerstandfähigkeit zu stärken und sie zu einem achtsamen Umgang mit sich selbst zu motivieren. Doch wie genau können wir das im Coaching machen?
In meinem Interview mit Coach, Resilienz- und Achtsamkeitstrainerin Ann Hillert spreche ich mit ihr über
– den Unterschied zwischen Resilienz und Achtsamkeit,
– wann Resilienz ein Thema im Coaching ist,
– welche Fragen wir stellen sollten,
– welchen Tipp sie uns Coaches geben kann und
– was ein No Go im Resilienz-Coaching ist.
Ich freue mich auch sehr, sie als Trainerin in meinem Coaching Club zu begrüßen. Konkrete und praxiserprobte Methoden an der Hand zu haben, die Klient*innen in schwierigen Zeiten helfen, ist besonders wertvoll.
Wer bist du?
Ich bin Ann Hillert, Business- und Karrierecoach sowie Resilienz- und Achtsamkeitstrainerin. Ich arbeite und lebe mit meiner Familie im schönen Potsdam im Land Brandenburg.
Wie bist du zum Thema Resilienz gekommen?
Durch eigene Überlastung und Nichtachtung meiner Grenzen und einem starken Gefühl von Erschöpfung sowie Demotivation. Ich war sozusagen in einem persönlichen Krisenmodus. Mein Umgang damit war dann, dieses Thema zur meiner Profession zumachen und andere Menschen in ähnlichen Situationen zu unterstützen.
Was ist der Unterschied zwischen Resilienz und Achtsamkeit?
Es gibt keinen großen Unterschied, beide Ansätze beschäftigen sich damit, uns Möglichkeiten der Stress- und Krisenbewältigung an die Hand zu geben. Resilienz ist für meine Begriffe dabei etwas größer gefasst als die Achtsamkeit. Achtsamkeit ist ein Bereich, der unsere Resilienz stärkt, der sich stark auf das Hier und Jetzt, die Wertfreiheit und das Wohlwollen in unserem Denken und Handeln beschäftigt und dafür entsprechende Methoden zur Verfügung stellt. Achtsamkeit hat seinen Ursprung in der buddhistischen/ spirituellen Lehre, Resilienz nicht.
Es gibt auch nicht DIE eine Definition, weder für Achtsamkeit noch für Resilienz. Eine gängige Definition für Resilienz ist jedoch diese:
Resilienz ist die Aufrechterhaltung, bzw. schnelle Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach Widrigkeiten“ – Raffael Kalisch, Der resiliente Mensch
Und für Achtsamkeit nach J. Kabat-Zinn:
Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam im gegenwärtigen Augenblick zu sein: bewusst, wohlwollend und ohne zu urteilen
Für welche Klient*innen ist das Thema Resilienz relevant?
Für alle Klient*innen, die eine Überforderung zum Ausdruck bringen, denen Stress zu schaffen macht und eine Erschöpfung ersichtlich wird.
Mit welchen Fragen kann ich herausfinden, ob das Thema Resilienz ein Thema fürs Coaching sein kann?
Mit klassischen Fragen nach dem Ernährungs-, Bewegungs- und Schlafverhalten, dem körperlichen Befinden, den sozialen Beziehungen, einer Einschätzung der zu bewältigenden Aufgaben tagtäglich, der Selbstfürsorge allgemein sowie der Frage nach dem Glücksempfinden.
Buchtipp
Wo findet man mehr über dich?
Website: https://perspektivwechselpotsdam.de
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Hallo Andrea,
mir gefällt nach wie vor am besten der Ansatz von Emmy Werner, die nach nach Resilienz – Faktoren sucht, bei der Kinder in extrem negativer familiärer und sozialer Situation eine gesunde Entwicklung zeigten. Sie ging davon aus, dass man als resilienter Mensch sich weitgehend stabil gegen Stress entiwckelt.
Im Business Coaching würde ich unterscheiden zwischen Resilienz, Achtsamkeit und Stressmananagement. Allerdings gibt es bei den Definitionen relativ viel Überlappung.
Herzliche Grüße
Klaus