Der Ansatz der Positiven Psychologie gewinnt in meiner Beobachtung immer mehr an Beliebtheit. Doch was genau verbirgt sich hinter der Positiven Psychologie? Ist es die Fähigkeit positiv zu denken und alles positiv zu sehen? Oder ist es viel mehr als da? Oder etwas ganz anderes?
In meinem kurzen Interview mit Autorin, Coach und Ausbilderin Ruth Langer beantwortet sie mir einige Fragen zur Positiven Psychologie. Ich freue mich auch sehr, sie als Trainerin in meinem Coaching Club im November willkommen zu heißen.
Wer bist du?
Ich bin Ruth Langer, Energiebündel, Lachwurzn (wienerisch für einen fröhlichen Menschen, der gerne und viel lacht) und Sonnenschein – das sind ein paar der Bezeichnungen, wie mich andere liebevoll nennen.
Als Glücksministerin, Humorberaterin, Trainerin & Coach im Bereich der Persönlichkeits-entwicklung und Mastertrainerin in Positiver Psychologie beschäftige ich mich mit einem der schönsten Themen – der Lebensfreude und dem Glück. Ich möchte inspirieren und die Welt zu einem glücklicheren Ort machen.
Ich bin ein waschechtes Wiener Mädl. In dieser großartigen Stadt wurde ich geboren, bin ich
aufgewachsen und unheimlich dankbar hier leben zu können.
Bunte Farben, unbändige Locken, strahlende Augen, das bin ich. Nur eines unterscheidet mich zumindest vom Ruf einer „echten Wienerin“ – ich raunze wenig und ich grantl (griesgrämig sein) nicht.
Wie bist du zur Positiven Psychologie gekommen?
Im Rahmen der Ausbildung Humorberatung & Humormangement habe ich eine Einführung in die Positive Psychologie bekommen und das hat mich sofort voll und ganz in den Bann gezogen, sodass ich umgehend mit einer sehr ausführlichen Ausbildung in diesem Bereich begonnen habe und mich auch weiterhin darin weiterbilde.
Was genau ist mit Positiver Psychologie gemeint?
Das ist ein neuer Bereich der Psychologie – die moderne Glücksforschung. Diese Wissenschaft befasst sich mit Lebenszufriedenheit, Selbstwirksamkeit, emotionale Intelligenz, Resilienz, Humor, Lebensqualität und vieles andere mehr.
Alles, was Menschen für mehr Wohlbefinden, Glück und Lebenszufriedenheit brauchen. Sie legt ihren Fokus nicht auf die Defizite der Menschen, sondern auf deren Stärken, Talenten, Fähigkeiten und Ressourcen.
Dabei geht es nicht darum, einfach nur negative Erlebnisse auszublenden oder diese zu
ignorieren, sondern auch mit diesen Herausforderungen gut umzugehen.
Was ist für dich daran so besonders?
Was gibt es Schöneres als sich mit einem Lebensstil zu beschäftigen, der bestimmt ist von optimaler Lebensführung, dem Meistern der Lebensaufgaben, von Sinn-Erleben, von persönlichem Wachstum und von Resilienz?
Ich erlebe durch die Arbeit so wunderbare Momente und positive Veränderungen bei meinen
Kund*innen, dass ich diese Arbeit als sehr bereichernd empfinde. Besonders gefällt mir, dass alle Interventionen wissenschaftlich geprüft und belegt sind und es immer wieder neue Erkenntnisse gibt. Eine meiner Stärken ist Lust am Lernen und diese Stärke kommt bei der Positiven Psychologie voll auf ihre Kosten.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um die Positive Psychologie anzuwenden?
Ausgebildete Coaches brauchen keine zusätzlichen Voraussetzungen, um Positive Psychologie anwenden zu können. Wichtig ist jedoch das Interesse an dem Thema und sich immer wieder mit den neuen Erkenntnissen auseinandersetzen und Neues ausprobieren zu wollen.
An welchen Stellen können wir die Positive Psychologie im Coaching nutzen?
Überall, denn im Coaching und in der Positiven Psychologie arbeiten wir mit psychisch gesunden Menschen und sind an ihrem persönlichen Wachstum interessiert. Die Positive Psychologie bietet zu vielem, was Coaches teilweise vielleicht schon anwenden, den wissenschaftlichen Hintergrund. Das kann für Klient*innen sehr hilfreich für die Erklärung und Umsetzung sein. Außerdem
kann ein Coach nie genug Tools und Methoden haben.
Die Interventionen der Positiven Psychologie zielen darauf ab, positive Emotionen, Lebenszufriedenheit und Leistungsfähigkeit zu fördern.
Das Buch für mehr Freude und Glück
Website: www.ministeriumfuerhappiness.com
Die Methode „Diamanten sammeln“ hilft dabei, den Blick auf Positives zu lenken
Insbesondere wenn wir mit Klient*innen arbeiten, die ein sehr starkes Problembewusstsein und dadurch den Fokus auf das Positive verloren haben, können wir sie dabei unterstützen, wieder den Blick auf positive Dinge in ihrem Leben zu lenken.
Mit der Frage „Wofür bin ich heute dankbar?“ sollen sich die Klient*innen abends Zeit nehmen und zunächst überlegen, was sie an diesem Tag Schönes erlebt haben. Ich bin ein großer Fan von Visualisierungen und empfehle daher, dass die Klient*innen sich die Dinge aufschreiben. Im nächsten Schritt sollen sie mit der Frage „Was ist mein heutiger Diamant?“ sich ihrem „Tageshighlight“ bewusst werden. Was also war am besten heute?
Mit der anschließenden Frage „Was habe ICH dazu beigetragen, dass ich das als positiv erlebt habe?“ erfahren sie, welche Kompetenzen und Fähigkeiten sie besitzen. Das wiederum löst ein gutes Gefühl aus und bringt die Klient*innen in einen ressourcenvollen Zustand.
Dieser positive Tagesrückblick empfiehlt sich als tägliches Abendritual durchzuführen, da so schon tagsüber positive Ereignisse schneller wahrgenommen werden.
Charakterstärke – wissenschaftlich fundierter Test
Auf dem Portal der Universität Zürich https://www.charakterstaerken.org hast du die Möglichkeit, auf eine Auswahl von wissenschaftlich fundierten Fragebögen zuzugreifen. So können deine Klient*innen mehr über sich, ihre Person und ihre Stärken erfahren. Du findest dort auch Fragebogen zu den Themen Humor, Temperament und Arbeitserleben.
Handbuch zur Positiven Psychologie
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