6 Gründe, wieso Coaching-Methoden scheitern

Coachingmethoden

Der Einsatz von Coaching-Methoden ist das Herzstück vieler Coaching-Sitzungen und unterstützt uns als Coaches unsere Klient*innen an ihr Ziel zu bringen. Doch längst nicht jede Methode erfüllt dabei den gewünschten Zweck. Woran liegt es, dass Methoden mitunter ihre Wirkung verfehlen? Im folgenden Beitrag teile ich mit dir 6 häufige Gründe, warum Coaching-Methoden manchmal nicht wirken. 

Grund Nr. 1: Eine bestimmte Wirkung von Coaching-Methoden ist grundsätzlich nicht garantiert.

Die wenigsten Coaching-Methoden sind wissenschaftlich fundiert und eine Wirkung dementsprechend nicht nachgewiesen. Zwar findet man zu den meisten Coaching-Methoden eine Empfehlung, bei welchen Themen sich eine Durchführung eignen könnte und wie diese am besten aussehen sollte, doch ein Erfolgsversprechen ist dies noch lange nicht. Schließlich handelt es sich nicht um zielgerichtete „Medikamente“, sondern Interventionen, deren Wirkung von verschiedenen Faktoren abhängt, wie bspw. Ausgangssituation der Klient*innen, Begleitung durch den Coach, Tagesform von beiden. Hilfreich ist es daher als Coach, die verschiedenen Methoden zunächst einmal selbst aus Sicht eines Coachees zu erleben, um die Wirkung besser einschätzen zu können. 

Grund Nr. 2: Die Coaching-Methode passt nicht zu dem Thema oder deinen Klient*innen.

Nicht jede Coaching-Methode passt zu jeder*m Klient*in und auch nicht zu jedem Thema. Daher ist es sinnvoll als Coach den Methoden-Koffer gut zu füllen, um eine größere Auswahl bei dem Einsatz von Methoden zu haben. Für dich als Coach ist es wichtig, das Thema deiner Klient*innen genau zu erfassen und sie im Gespräch besser kennenzulernen. So hast du eine gute Grundlage, eine geeignete Methode auszuwählen.

Grund Nr. 3: Die Coaching-Methode ist nur so gut wie die begleitende Prozessführung und Fragetechnik von dir als Coach. 

Für sich genommen sind die meisten Coaching-Methoden hervorragend und bieten gute Voraussetzungen, sich ideal mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen. Dabei kann aber jede Methode nur dann ihre ideale Wirkung entfalten, wenn sie gut durchgeführt und von den richtigen Fragen begleitet wird. Man könnte auch sagen: Eine Methode ist nur so gut, wie der Coach, der sie durchführt. Daher solltest du nicht nur kontinuierlich deine Methodenkompetenz, sondern ebenso die Prozessführung und Fragetechnik weiterentwickeln.

Coaching-Tipps

Grund Nr. 4: Die Coaching-Methode wird falsch durchgeführt.

Eine Coaching-Methode verfehlt dann ihre Wirkung, wenn sie lieblos oder sogar falsch durchgeführt wird. Es gibt z.B. einige Coaching-Methoden, bei denen zwingend die einzelnen Schritte in der richtigen Reihenfolge eingehalten werden sollten, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. In solchen Fällen führen „Freestyle-Durchführungen“ und ausgelassene Schritte von vornherein zum Scheitern der Methode. Halte dich deshalb gerade bei neu angewandten Methoden zunächst genau auf die Anleitung. 

Grund Nr. 5: Dir als Coach ist nicht ganz klar, welches Ziel du mit einer Coaching-Methode verfolgst.

Welches Ziel verfolge ich mit dem Einsatz einer Coaching-Methode? Diese Frage sollten sich Coaches immer vor der Auswahl und Durchführung einer Coaching-Methode stellen. Denn schließlich zahlen die Klient*innen nicht für wahlloses Ausprobieren, sondern für eine gezielte Begleitung. Überlege dir also im Vorfeld genau, was du mit der jeweiligen Methode erreichen möchtest. Etwas in Frage stellen? Impulse setzen? Lösungsideen entwickeln? Selbsterkenntnis fördern? Reflexion unterstützen? 

Grund Nr. 6: Du versuchst das Ergebnis einer Coaching-Methode zu kontrollieren.                               

Manchmal kommt es auch vor, dass  Coaches eine Methode gezielt auswählen, weil sie damit ein konkretes Ergebnis verbinden, das anderen Klient*innen bereits weitergeholfen hat. Es kann aber immer sein, dass deine Klient*innen nach Durchführung eben dieser Coaching-Methode zu einer völlig anderen Erkenntnis kommen als von dir erwartet. Hier hilft es nicht, die Methode verantwortlich zu machen, sondern dem Prozess und den Erkenntnissen der Klient*innen ergebnisoffen zu begegnen. Deine Aufgabe im Coaching ist es, den Prozess zu steuern – nicht die Erkenntnisse.

Wie du siehst, gilt es, bei der Methodenwahl einiges zu beachten. Doch bitte denk daran: Der Einsatz von Coaching-Methoden ist nicht alles. Grundsätzlich gilt: Viel wichtiger als der jeweilige Methodeneinsatz ist die innere Haltung, mit der du als Coach arbeitest. Denn schließlich bist du als Coach die Hauptintervention im Coaching.

Ich wünsche dir viel Erfolg!


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Ein Gedanke zu „6 Gründe, wieso Coaching-Methoden scheitern“

  1. Hallo Andrea, den letzten Satz kann ich nur unterstreichen. Du als Coach bist die Hauptintervention im Coaching. Guter Artikel und viele Grüße,
    Eva Lang
    (Business Development Specialist und systemischer Coach)

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