7 Mythen über Konflikte

7 Mythen im Coaching über Konflikte

Als Coach und Konfliktberaterin habe ich unzählige Male miterlebt, wie Menschen Konflikte falsch einschätzen und dadurch ihre Situation unbewusst verschlimmern. Konflikte sind ein integraler Bestandteil unseres Lebens, sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext. Es ist jedoch erstaunlich, wie viele Missverständnisse und Mythen über Konflikte existieren, die oft zu ineffektivem Umgang mit solchen Situationen führen.

Heute möchte ich einige der häufigsten Irrglauben aufdecken. Dadurch, dass deine Klient*innen Konflikte besser verstehen, hilfst du ihnen diese konstruktiv und produktiv anzugehen. Denn was ich ebenfalls oft miterlebt habe, ist das immense Potenzial für Wachstum und positive Veränderungen, das in Konflikten steckt, wenn man sie erkennt, annimmt und bearbeitet.

Mythen und Unwahrheiten über Konflikte

„Konflikte sind etwas Schlechtes“

Viele Klient*innen glauben, dass Konflikte per se negativ sind und vermieden werden sollten. In Wirklichkeit können Konflikte, wenn sie konstruktiv gehandhabt werden, zu Wachstum, Innovation und besseren Beziehungen führen. Ein offener Umgang mit Konflikten kann neue Perspektiven eröffnen und kreative Lösungen hervorbringen.

Tipp: Als Coach kannst du deinen Klient*innen helfen, die positiven Seiten von Konflikten zu erkennen und sie als Chance für persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu nutzen, denn Konflikte zeigen uns auf, dass etwas nicht im Gleichgewicht ist.

„Konflikte lösen sich von selbst“

Manche denken auch, dass Konflikte einfach von selbst verschwinden, wenn man eine Weile wartet und sie ignoriert. In den meisten Fällen führen unbeachtete Konflikte jedoch zu größerem Unmut und verschlimmern sich mit der Zeit. Die Konfliktdynamik lässt grüßen. Langfristig kann dies sogar zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, da der Stress und die Anspannung kontinuierlich steigen.

Tipp: Ermutige deine Klient*innen, eine proaktive Haltung gegenüber Konflikten einzunehmen.Es ist entscheidend, Konflikte aktiv und zeitnah anzugehen, um eskalierende Spannungen und mögliche Erkrankungen zu vermeiden.

„Jeder Konflikt muss gelöst werden“

Es ist ein Irrglaube, dass alle Konflikte zu einer eindeutigen Lösung führen müssen. Manchmal besteht die beste Lösung darin, sich auf eine Koexistenz von Unterschieden zu einigen oder einen Konflikt bewusst ungelöst zu lassen, wenn keine akzeptable Lösung gefunden werden kann. Akzeptanz und Toleranz können hier Schlüssel sein.

Tipp: Unterstütze deine Klient*innen also dabei, flexible und realistische Erwartungen an Konfliktlösungen zu entwickeln.

„Konflikte entstehen nur durch große Probleme“

Tatsächlich können selbst kleine Missverständnisse oder Differenzen zu Konflikten führen, wenn sie nicht angesprochen werden. Oft eskalieren kleine Probleme, wenn sie über längere Zeit ignoriert werden. Es ist wichtig, auch vermeintlich kleine Unstimmigkeiten ernst zu nehmen und frühzeitig zu klären.

Tipp: Hilf deinen Klient*innen, eine offene Kommunikation zu fördern, in der auch kleine Themen besprochen werden. Das gilt sowohl im privaten wie auch im beruflichen Kontext.

„Konflikte sind ein Zeichen von Schwäche“

Manche Klient*innen glauben, dass das Eingeständnis oder die Auseinandersetzung mit einem Konflikt ein Zeichen von Schwäche ist. In Wirklichkeit erfordert der konstruktive Umgang mit Konflikten Stärke, Mut und emotionale Intelligenz. Konflikte zu bewältigen zeigt, dass du in der Lage bist, schwierige Gespräche zu führen und Lösungen zu suchen.

Tipp: Zeige deinen Klient*innen, wie sie durch Konfliktbewältigung ihre emotionale Resilienz oder auch Führungsqualitäten stärken können. Oft ist der erste wichtige Schritt in einem geschützten Raum, wie im Coaching, den Konflikt beim Namen zu nennen.

„Konflikte können durch Kompromisse immer gelöst werden“

Obwohl Kompromisse oft hilfreich sind, können sie manchmal dazu führen, dass keine der Parteien wirklich zufrieden ist. Es kann sinnvoller sein, nach „win-win“-Lösungen zu suchen, bei denen beide Seiten ihre Bedürfnisse erfüllt sehen. Eine echte Lösung erfordert oft Kreativität und die Bereitschaft, über den Tellerrand hinaus zu denken.

Tipp: Unterstütze deine Klient*innen dabei, innovative, kreative und für alle Beteiligten vorteilhafte Lösungen zu finden.

„Konflikte entstehen nur durch persönliche Differenzen“

Konflikte werden oft als persönliche Angelegenheit betrachtet, obwohl sie häufig durch strukturelle oder systemische Probleme, wie schlechte Organisation oder unklare Rollen, verursacht werden. Ein tieferes Verständnis der wahren Ursachen von Konflikten kann zu effektiveren Lösungen führen.

Tipp: Hilf deinen Klient*innen, die zugrunde liegenden Ursachen von Konflikten zu identifizieren, auch wenn diese nicht immer gleich offensichtlich sind, und systematische Veränderungen anzustoßen.

Als Coach kannst du durch die Entlarvung dieser Mythen deinen Klient*innen helfen, Konflikte besser zu verstehen und sie im Coaching gemeinsam zu bearbeiten. Auf diese Weise tragen wir nicht nur zur Lösung der aktuellen Konflikte bei, sondern fördern auch langfristig gesündere und stabilere Beziehungen.

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Andrea Schlösser Coaching leicht gemacht

Andrea Schlösser – Coaching leicht gemacht

2 Gedanken zu „7 Mythen über Konflikte“

  1. Toller Blogbeitrag: Ich würde ihn gerne noch durch einen Mythos ergänzen, der mir auch öfters bei Teamcoachings begegnet: „Man sollte Konflikte vermeiden“. Vermeidung löst nicht, Spannungen stauen sich an und platzen womöglich später heftiger auf.

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