Wie du deine Stimme im Coaching richtig einsetzt

Stimme einsetzen

Da wir als Coaches im Coaching die Hauptintervention sind, sollten wir uns bewusst sein, wie wir wirken. Und dazu gehört auch unsere Stimme.

Sie unterstützt Menschen dabei, ihre persönliche Außenwirkung zu verbessern, authentisch aufzutreten und überzeugend und kraftvoll zu kommunizieren. Dabei ist die Stimme ist ihr Steckenpferd.

Als ursprünglich diplomierte Opern-, Konzert- und Liedsängerin und Gesangslehrerin widmet sie sich heute dem Thema Persönlichkeit.

In meinem Interview sprechen wir darüber,

  • welche Wirkung unsere Stimme hat,
  • wie wir unsere Stimme trainieren können,
  • wie wir als Coaches unsere Stimme im Coaching gut einsetzen und
  • wie wir beim Vielreden unsere Stimme schonen können.

1. Du hast dich auf unsere Stimme spezialisiert. Wie bist du dazu gekommen? 

Von Haus aus bin ich diplomierte Opern-, Konzert- und Liedsängerin. Ich gab also jahrelang Gesangsunterricht und arbeitete mit Chören. 

Ein Teilnehmer aus so einer Chorstimmbildung sprach mich vor Jahren an. Er sei so begeistert von meiner Arbeit, ob ich mir vorstellen könnte auf einer Tagung von mittelständischen Unternehmern einen Vortrag über Stimme zu halten. 

Ich habe nicht lange überlegt, sondern einfach zugesagt. Und mich dann eingegraben in das Thema Sprechstimme. Das war der Beginn. Vor über 12 Jahren. 

Ich hab‘ eine große Leidenschaft für die Sprechstimme und vor allem für das Präsentieren im Businessbereich entdeckt. Denn die Businessbühne unterscheidet sich gar nicht so groß von der Opernbühne. Auch hier wollen wir Menschen überzeugen und begeistern. Doch im Gegensatz zur Opernbühne übt kaum jemand seine Präsentationen vorher oder trainiert seine Tools Atem, Haltung, Stimme und Sprache. Das wäre für eine Sängerin undenkbar. Denn das Beherrschen der Technik gibt uns auf der Bühne Sicherheit und bildet später das Fundament für Präsenz, Flexibilität, Freude und beeindruckende Leistung. 

Das ist z.B auch beim Sport so. Keiner würde auf die Idee kommen, sich bei einem Turnier anzumelden und einen Tag vorher mal die ersten Bälle zu schlagen. Doch irgendwie meinen wir, dass das bei Präsentationen so sein müsste. Das wir das eben können oder nicht. Und wir sehen zu selten: Das ist vor allem Technik, Übung und Training!

Inzwischen hat die Leidenschaft für dieses Thema meine Leidenschaft zur Oper abgelöst und ich bin voller Herzblut Stimm- und Präsentationstrainerin. 


2. Was gibt es im Allgemeinen über unsere Stimme zu wissen?

Oh, da weiß ich ja gar nicht, wo ich anfangen soll. Die Stimme ist so faszinierend. 

An dieser Stelle ist jedoch die wichtigste Information: Ja, die Beschaffenheit deiner Stimmlippen (früher sagte man Stimmbänder) ist dir angeboren, sie entscheiden über deine Stimmlage, also, ob du in einem Chor zum Beispiel im Sopran oder Alt singen würdest. Meine Stimmlage ist jugendlich-dramatischer Sopran (das heißt wirklich so). Ich könnte noch so viel trainieren, eine Königin der Nacht, sprich, ein hoher Koloratursopran, wird aus mir nie. 

DOCH: Deine Stimmlippen werden von vielen Muskeln bewegt. Und diese Muskeln und das Zusammenspiel von ihnen, das kann trainiert werden! Viele von uns denken, „Hm, ja, meine Stimme finde ich so leise/laut/schrill/unmelodisch.“ Doch daran können wir arbeiten. Unsere Stimme ist veränder- und trainierbar. Und das ist doch wirklich gut zu wissen! 

3. Wie kann ich als Coach meine Stimme in Coachings bewusst einsetzen?

Wichtig ist sicherlich, dass wir vor allem mit einer entspannten Stimme sprechen. Wir alle sind Meister darin, Anspannung aus einer Stimme herauszuhören. Diese Fähigkeit diente uns schon zu Urzeiten dazu, Gefahr heraus zu wittern. Nun können wir jedoch Nuancen nur mit sehr geschultem Ohr heraushören. Wir können also nicht unterscheiden, ob da jemand nur nervös ist, weil es vielleicht sein erstes Coaching nach einer langen Pause ist, oder da zum Beispiel Aggression im Spiel ist, weil sich da jemand im Vorfeld über ein unangenehmes Telefonat geärgert hat. 

Wir werden jedoch alles tun, um das herauszufinden. Und dann achten wir so auf den Klang der Stimme, dass wir kaum auf den Inhalt achten. Und das ist bei einem Coaching natürlich nicht gewollt.

Außerdem ist eine entspannte Stimme ansteckend. Wenn jemand mit viel Körperresonanz entspannt spricht, dabei seine Schultern entspannt sind und der Atem fließt (sonst könnte er so gar nicht sprechen), dann können wir uns auch entspannen, wir fühlen uns sicher. Und das ist die beste Voraussetzung fürs Zuhören und Lernen. 

4. Als Trainer, Coach oder Mediator reden wir ja mitunter den ganzen Tag. Was kann helfen, um unsere Stimme zu schonen, zu entlasten, zu trainieren und nicht zu überfordern?

Wichtig in Berufen, in denen viel gesprochen wird, ist eine gute Selbstfürsorge. Es ist elementar, dass wir uns selbst nicht aus dem Blick verlieren. Wir sind zu oft mit unserer Aufmerksamkeit beim DU, beim Gegenüber, oder beim ES, dem Inhalt. Das ICH verlieren wir aus dem Blick. 

Trainieren wir jedoch, unseren Atem, unsere Haltung, unsere Stimme und unsere Sprache achtsam zu beobachten, können sie uns Leuchtturm, Anker und Alarmanlage zugleich sein. Mit ein bisschen Training kann dies ganz nebenbei ablaufen. Und alle vier können dazu dienen uns zu stabilisieren. Sie sorgen dafür, dass wir uns sicher und souverän fühlen, sie stärken uns. 

Sie sind wirklich ganz mächtige Werkzeuge. Kennen wir sie aus dem Effeff, stehen sie uns sehr treu zur Seite. Und wir haben sie immer, überall kostenlos dabei. In jeder Lebenslage. Das ist doch genial, oder?

Davon abgesehen ist es wirklich wichtig, ausreichend zu trinken. Am besten Wasser, denn viele Teesorten und auch Kaffee trocknen Schleimhäute aus und dann werden unsere Stimmen schneller müde und wir sind anfälliger für Heiserkeit und Erkältungskrankheiten. 

Links:

Wiebke Anton Website: https://wibke-anton.de/

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Andrea Schlösser Coaching leicht gemacht

Andrea Schlösser – Coaching leicht gemacht

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