7 typische Herausforderungen nach der Coaching-Ausbildung (und wie du sie meisterst)

Ich kann mich noch gut an das Ende meiner Coaching-Ausbildung erinnern. Mensch, war ich stolz. 14 Monate lang habe ich intensiv an mir, mit mir und mit anderen gearbeitet und so viel über mich und andere Denk-, Lebens- und Verhaltensweisen gelernt, wofür ich heute noch sehr dankbar bin. 

Ich war beeindruckt, dass wir schon im Laufe der Ausbildung mit relativ wenig Handwerkszeug uns gegenseitig unterstützen und verschiedene Themen bearbeiten konnten. Es fiel mir daher überhaupt nicht schwer, mir vorzustellen, wie ich nach meiner Ausbildung auch anderen Menschen helfen kann. Also stand ich hoch motiviert in den Startlöchern und wollte loslegen. 

Kennst du dieses Gefühl? Begeistert zu sein und sich bereit zu fühlen, etwas Sinnstiftendes zu tun? 

Und kennst du auch das Gefühl der Ernüchterung, wenn das, so wie man sich einiges vorgestellt hat, nicht eintrifft? So ging es mir jedenfalls zu Beginn, nachdem ich feststellen musste, dass einige Dinge doch nicht so leicht sind, wie ich sie mir gewünscht hatte. Heute weiß ich, dass es nicht nur mir so ging. Ganz im Gegenteil – fast alle frisch ausgebildeten Coaches stehen nach der Ausbildung vor einigen Herausforderungen.

7 Herausforderungen schaue ich mir jetzt mit dir etwas genauer an und gebe dir Tipps, wie du sie meistern kannst:

Klient*innengewinnung 

Sicherlich hast du deine Coaching-Ausbildung nicht nur aus Lust und Laune absolviert, sondern trägst dich mit dem ernsthaften Gedanken, anderen Menschen, die Hilfe benötigen, deine Unterstützung anzubieten. Und schon stehst du vor der Herausforderung, erste Klient*innen zu gewinnen und dir einen Platz auf dem umkämpften Coaching-Markt zu sichern. Die Frage ist also, wie geht Klient*innengewinnung? 

Meine Tipps: 

Tu Gutes und sprich darüber

Stell sicher, dass alle in deinem Umfeld genau wissen, was du für wen anbietest. Dafür ist es wichtig, dass du dir darüber im Klaren bist: 1. Wer ist deine Zielgruppe? und 2. Was ist dein Angebot?. Starte zu Beginn mit deinem vorhandenen Netzwerk und bau es Stück für Stück aus. 

Suche dir Testklient*innen

Suche dir gezielt Testklient*innen, die deinen Wunschklient*innen entsprechen und biete dein Coaching für einen kleinen Unkostenbeitrag an. Im Gegenzug bekommst du ein Testimonial, mit dem du aktiv Werbung machen kannst. Testimonials schaffen Vertrauen und zeigen, dass du auch praktisch als Coach tätig bist. 

Hol dir Unterstützung und finde eine für dich passende Marketingstategie

Wenn du den Wunsch hast, aus deinem Coaching ein richtiges Business zu machen und du nicht nur hobbymäßig Coachen willst, kommst du um eine passende Marketingstrategie zur regelmäßigen Klient*innengewinnung nicht drum herum. Im Coaching Club helfen wir dir dabei, deine ersten Klient*innen zu gewinnen.

Erfolgreiche Vorgespräche führen

Das Erstgespräch ist der erste Kontakt zwischen dir und deinen potenziellen Klient*innen und gleichzeitig deine einzige Chance, sie von dir und deinem Angebot zu überzeugen. Es gilt die Bedürfnisse zu verstehen, Vorstellungen und Erwartungen zu klären, Ziele zu identifizieren und herauszubekommen, ob du der richtige Coach für das Anliegen bist. Und noch ganz nebenbei sollst du schon eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, damit sich die potenzielle Klientin für dich entscheidet.

Also gar nicht so ohne, was da in ca. 20 Minuten alles rein soll. Und es warten jede Menge Herausforderungen auf dich, wie beispielsweise: es wird zu viel geredet, es treten starke Emotionen auf oder du fängst schon an zu coachen.

Meine Tipps: 

Sei klar in deinem Angebot

Nichts ist schlimmer, als wenn du auf die Frage, wie eine Zusammenarbeit mit dir aussehen kann, keine konkrete Antwort hast. Überlege dir daher vorher, wie dein Coaching-Angebot und der Arbeitsrahmen aussieht.

Erstell dir einen Leitfaden

Nimm dir Zeit und bereite dich gezielt auf das Gespräch vor, in dem du dir ein Leitfaden erstellt, damit du nichts Wichtiges vergisst. Beantworte dir im Vorfeld beispielsweise folgende Fragen: Was ist mein Angebot? Wie ist meine Arbeitsweise? Welche Erwartung hat Klient*in an mich und an das Coaching? Worum soll es im Coaching gehen und um was nicht? 

Fange nicht an zu coachen

Im Vorgespräch wird noch nicht gecoacht. Es geht hier lediglich darum, sich kennenzulernen und den Rahmen zu besprechen.

Wie du erfolgreiche Vorgespräche führst, lernst du übrigens auch in meinem Coaching Club. Dort bekommst du einen Gesprächsleitfaden, mit dem Clubmitglieder erfolgreich auch höherpreisige Coaching-Pakete verkaufen.

Stell gute Fragen und Paraphrasiere

Nutze offene und gezielte Fragen, um sicherzustellen, dass du die Bedürfnisse und Erwartungen deiner potenziellen Klient*innen verstehst. Wiederhole am Ende das Gehörte, um Missverständnisse zu vermeiden.

Den richtigen Preis finden

Die Frage nach dem Preis ist eine der ersten, die sich viele Coaches stellen. Es ist wichtig, den Wert deiner Dienstleistung realistisch einzuschätzen und angemessene Preise festzulegen. Klient*innen buchen nicht dein Coaching, weil du 10€ günstiger bist als der Wettbewerb, sondern weil sie sich von dir angesprochen fühlen und den Eindruck haben, dass du sie bei ihrem Anliegen unterstützen kannst. 

Meine Tipps: 

Gestalte Coaching-Pakete

Da Coaching ein Prozess ist, empfehle ich dir Coaching-Pakete anzubieten. Fasse also mehrere Stunden zu einem Angebot zusammen und überlege dir, welches Ergebnis am Ende des Prozesses steht.

Starte nicht zu günstig

Den Preis, den du für dein Coaching nehmen musst, um davon deine Brötchen zu bezahlen, kannst du errechnen. Kalkuliere also deine Kosten und fühl in dich hinein, was du verdienen möchtest und ob es sich für dich stimmig anfühlt.

Vertrauensaufbau und Beziehungsgestaltung

Eine der zentralen Herausforderungen beim Aufbau einer starken Beziehung zu deinen Klient*innen liegt zweifellos im Aufbau von Vertrauen. Vertrauen bildet das Fundament für jede erfolgreiche Coaching-Dynamik. Doch dieses Vertrauen entsteht nicht von selbst; vielmehr erfordert es eine bewusste Vorgehensweise seitens des Coaches, um eine Atmosphäre gegenseitigen Respekts, Offenheit und Einfühlungsvermögens zu schaffen.

Meine Tipps: 

Sei authentisch und zeige deine Persönlichkeit

Als Coach musst du kein emotionsloses, neutrales Wesen oder gar ein weißes Blatt Papier sein. Im Gegenteil, deine Authentizität kann dazu beitragen, eine tiefere Verbindung zu deinen Klient*innen aufzubauen. Indem du dich selbst zeigst und offen für den Prozess bist, ermutigst du auch deine Klient*innen und so entsteht der für den Prozess so wichtige Rapport. 

Stelle die richtigen Fragen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen. Das ist der Schlüssel, um Vertrauen zu fördern und eine starke Bindung zu deinen Klient*innen zu entwickeln. Durch gezielte Fragen kannst du nicht nur Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle gewinnen, sondern auch zeigen, dass du sie verstehen und unterstützen möchtest. Wenn du hier noch Unterstützung brauchst, setz dich auf die Warteliste für meine Fragetechnik Expert-Class.

Mit verschiedenen Persönlichkeiten und Bedürfnissen umgehen

Es ist normal, sich unsicher zu fühlen, wenn man auf unterschiedliche Persönlichkeiten trifft. Das andere anders sind als wir, wissen wir – theoretisch. Doch wenn sie dann vor uns sitzen und es tatsächlich sind, fällt es uns gar nicht leicht, mit Ihnen umzugehen. Im Coaching wirst du jedoch zwangsläufig auf Menschen treffen, die aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur besondere Eigenarten mitbringen und bestimmte Bedürfnisse haben, die sie im Coaching besprechen wollen.

Mein Tipps: 

Unterscheide Persönlichkeitstypen

Setz dich mit verschiedenen Persönlichkeitstypen auseinander. Das wird dir dabei helfen, Impulse für den Umgang zu bekommen und hilft dir, sicherer zu werden. Schau dir dazu gerne meinen Blogbeitrag „Wieso Klienten nicht gleich Kunden sind“ an. Lerne die Grundlagen verschiedener Persönlichkeitsmodelle wie das DISC oder das Big Five Modell. Dieses Wissen hilft dir, verschiedene Persönlichkeitsstile zu erkennen und besser mit ihnen umzugehen.

Werde flexibel

Passe deinen Kommunikationsstil an die Persönlichkeit deine Klient*innen an. Manche bevorzugen direkte, klare Aussagen, während andere eine sanftere, empathischere Herangehensweise schätzen.

Fehlende Erfahrung in der effektiven Gestaltung von Coaching-Sitzungen

Ich kann gut verstehen, wenn man am Anfang noch unsicher ist, wie man ein Coaching aufbaut, das auch die gesetzten Ziele erreicht oder Bedenken hat, dass wichtige Themen nicht behandelt werden. Auch die Sorge vor ergebnislosen Sitzungen kann ich gut nachvollziehen. Mit der richtigen Herangehensweise und etwas Übung kannst du jedoch schnell Fortschritte machen. 

Meine Tipps: 

Bereite dich gut vor

Nimm dir Zeit, um dich auf jede Coaching-Sitzung vorzubereiten. Überlege dir im Voraus, welche Ziele du erreichen möchtest und welche Methoden oder Techniken du verwenden könntest, um diese Ziele zu erreichen.

Nutze Hilfsmittel

Nutze Leitfäden oder Handbücher, die strukturierte Anleitungen und bewährte Methoden bieten. Ein solcher Leitfaden kann dir helfen, die verschiedenen Phasen einer Coaching-Sitzung zu verstehen und zu meistern, angefangen bei der Zielsetzung über die Auswahl geeigneter Methoden bis hin zur Reflexion und Auswertung. 

Meinen 0€ Coaching-Leitfaden kannst du dir hier herunterladen. Er ist darauf ausgerichtet, dich durch die Coaching-Phasen zu begleiten und dir praktische Tipps und Techniken an die Hand zu geben, um Struktur in deine Sitzungen zu bekommen.

Balance zwischen Empathie und professioneller Distanz 

Wie viel Nähe bzw. Distanz braucht eine gute Coach-Klient*innen-Beziehung? Während es wichtig ist, empathisch zu sein und dich einfühlsam in die Situation deiner Klient*innen hineinzuversetzen, ist es ebenso von großer Bedeutung, eine professionelle Distanz zu wahren. Dies bedeutet, dass du als Coach in der Lage sein musst, dich von persönlichen Emotionen und Urteilen zu distanzieren, um eine neutrale und objektive Perspektive zu bewahren.

Durch diese professionelle Distanz kannst du eine sichere und unterstützende Umgebung schaffen, in der deine Klient*innen sich frei fühlen, ihre Gedanken, Gefühle und Herausforderungen zu teilen. Somit trägt die Balance zwischen Empathie und professioneller Distanz maßgeblich dazu bei, effektive Coaching-Ergebnisse zu erzielen.

Mein Tipps: 

Halte die Balance

Finde die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz, indem du persönlich, jedoch nicht privat wirst. Das schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, ohne die Grenzen zu verwischen. Halte dich an deine professionelle Rolle und Aufgaben und reflektiere dich nach den Coaching-Sitzungen. 

Habe einen Blick auf dich

Sorge gut für sich selbst, um emotional und mental stabil zu bleiben und für deine Klient*innen stets die beste Unterstützung bieten zu können.

Die hier vorgestellten Herausforderungen sind nur einige von denen, die auf dich in der Praxis warten. Daher gehört kontinuierliche Weiterentwicklung und lebenslanges Lernen für dich als Coach dazu, wenn du langfristig als Coach einen guten Job machen willst.

Doch dabei musst du nicht alleine sein. In meinem Coaching Club unterstützen wir dich. Neben regelmäßigen Supervisionen, Sprechstunden und Masterminds, lernst du, deinen eigenen Coaching-Stil zu entwickeln und Klient*innen zu gewinnen, damit aus deinem Coaching-Traum auch Wirklichkeit wird. Setz dich hier auf die Warteliste und freu dich über ein tolles Angebot zum 3. Geburtstag des Coaching Clubs.

Ich hoffe, die Tipps helfen dir deiner Arbeit. Viel Erfolg!

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Andrea Schlösser Coaching leicht gemacht

Andrea Schlösser – Coaching leicht gemacht

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