5 hilfreiche Hausaufgaben, um deine Klient*innen zwischen den Coaching-Sitzungen zu unterstützen

Aufgaben zwischen den Sitzungen

Nach dem Coaching ist vor dem Coaching:

Aufgaben zwischen den Sitzungen helfen deinen Klient*innen in ihrem Prozess zu bleiben und diesen weiter voranzubringen. Du kannst als Coach diese Zeiten bewusst für den Veränderungsprozess deiner Klient*innen nutzen und sie damit auch neben dem Coachinggespräch mit dir sinnvoll unterstützen.

Wenn wir Coaches von Aufgaben zwischen den Sitzungen sprechen, dann sagen wir dazu auch gerne „Hausaufgaben“, da jeder*m recht schnell klar ist, was damit gemeint ist.

Hausaufgaben machen vor allem Sinn, wenn deine Klient*innen

  • dich aktiv fragen, was sie zwischen den Coaching-Sitzungen tun können.
  • eine tiefere Auseinandersetzung mit einem Thema benötigen.
  • bei Themen „am Ball“ bleiben wollen.
  • mehr Nachhaltigkeit im Alltag erreichen möchten.
  • den Fokus nicht verlieren sollen.

Wieso sind Coaching-Hausaufgaben hilfreich?

Bei manchen Themen bietet es sich an, das Klient*innen zunächst erstmal alleine Zeit zum Nachdenken und Reflektieren haben. Sie können so in Ruhe ihre Gedanken sortieren und sich inhaltlich auf das nächste Gespräch mit dir vorbereiten. Die Ergebnisse können deine Klient*innen dann als Gesprächsgrundlage mit in die nächste Sitzung bringen. 

Durch dieses Vorgehen spart ihr auch wertvolle 1:1 Zeit ein, die ja oft aufgrund äußerer Rahmenbedingungen begrenzt ist.

5 effektive und einfache Coaching-Hausaufgaben

Wenn du dich jetzt fragst, mithilfe welcher Aufgaben du deine Klient*innen auch zwischen den Sitzungen begleiten kannst, findest du hier 5 einfache und effektive Methoden.

Coaching-Hausaufgabe Nr. 1: Umfragen 

Grundsätzlich helfen Umfragen, eine Außenperspektive zu dem eigenen Thema zu gewinnen. 

Ermutige daher deine Klient*innen z.B. eine Umfrage zu starten, um sich einem Thema anzunähern. Umfragen eignen sich z.B., wenn Klient*innen sich Klarheit über ihre Stärken (und Schwächen) wünschen. Hier kann es sehr sinnvoll sein, die Freunde zu befragen und die Ergebnisse anschließend gemeinsam im Coaching in ein Kompetenzprofil einfließen zu lassen. 

Ebenso eignen sich Umfragen, um sich eigene Verhaltensmuster, wie z.B. Konfliktmuster bewusst zu machen. Auch hier können Freunde und Bekannte gebeten werden, folgende Frage zu beantworten: Wie nimmst du mich in Konfliktsituationen wahr?

Das eigene soziale System für die Auseinandersetzung mit persönlichen Themen zu nutzen, kann sehr wertvoll sein und wird oftmals viel zu selten genutzt. Indem du deine Klient*innen zu Umfragen animierst, machst du ihnen außerdem diese wertvolle Ressource bewusst.

Coaching-Hausaufgabe Nr. 2: Das Coaching-Tagebuch

Eine sehr schöne und niedrigschwellige Hausaufgabe ist das Führen eines Coaching-Tagebuchs. 

Mithilfe eines Coaching-Tagebuchs können deine Klient*innen sich ihre Coaching-Sitzungen und den Prozessverlauf reflektieren. Diese Form der konzentrierten Selbstreflexion hilft ihnen, die eigenen Gedanken zu dem Besprochenen noch einmal Revue passieren zu lassen. 

Das eigene Formulieren unterstützt zudem dabei, Erlebnisse bewusst(er) zu verarbeiten und hilft, Erkenntnisse zu entwickeln. Ebenso werden Emotionen besser verstanden und können leichter in den Gesamtkontext eingeordnet werden. 

Wenn du deine Klient*innen an das Führen eines Coaching-Tagebuchs heranführen möchtest, kannst du mit deinen Klient*innen zunächst einmal gemeinsam überlegen, wann und in welcher Form diese Hausaufgabe durchgeführt werden kann – je nachdem, wie viel Hilfestellung sich deine Klient*innen auch wünschen. 

Sinnvolle Fragen für die Reflexion sind dabei z.B.:

  • Welche Gedanken nehme ich aus der letzten Coaching-Sitzung mit?
  • Was habe ich an mir beobachtet? 
  • Welche Fragen sind bei mir offen geblieben?
  • Woran würde ich in der kommenden Coaching-Sitzung gerne anknüpfen?

Einen ausführlichen Blogbeitrag von mir zum Führen eines Coaching-Tagebuchs findest du hier: https://www.andrea-schloesser.de/coachingtagebuch/

Coaching-Hausaufgabe Nr. 3: Bewusstseinsschärfung

Häufig spielen in der Arbeit mit unseren Klient*innen Automatismen und Muster eine Rolle. Da diese Zusammenhänge jedoch in der Regel eher unbewusst ablaufen, kann die „Bewusstseinsschärfung“ eine sehr gute Coaching-Hausaufgabe sein. D.h. du gibst deinen Klient*innen eine gezielte Beobachtungsaufgabe, die sie dabei unterstützt, ihr Bewusstsein bzgl. Automatismen, eines bestimmten Verhaltens oder anderen Dingen zu schärfen. 

Einsetzen kannst du dabei gezielte Wahrnehmungsübungen, in denen es z.B. darum geht, zu beschreiben: Was sehe ich? Was höre ich? Was rieche ich? Was schmecke ich? Was fühle ich? 

Außerdem kannst du deine Klient*innen dazu anleiten, durch (kurze) Achtsamkeitsübungen, die Verbindung zu sich selbst zu stärken, indem sie sich beispielsweise bewusst fragen: Wie fühle ich mich? Ebenso eignen sich auch meditative Übungen, wie das Beobachten des Atems, das stille Gehen oder auch der Bodyscan gut, um mit sich selbst in den Kontakt zu kommen.

Das Bewusstsein deiner Klient*innen wird ebenfalls geschärft, wenn du sie bittest, ihr Verhalten nach bestimmten Situationen zu reflektieren: Wie habe ich mich gerade verhalten? Was hat zu diesem Verhalten geführt? Wie geht es mir damit?

Darüber hinaus kann Bewusstseinsschärfung auch eingesetzt werden, um Inspiration zu finden. Hierzu können deine Klient*innen z.B. bewusst Filme schauen, Musik hören oder die Natur beobachten.

Noch mehr Tipps bekommst du hier:

Coaching-Hausaufgabe Nr. 4: Rechercheaufgaben

Manchmal kommen wir mit unseren Klient*innen in Coaching-Sitzungen an einen Punkt, an dem es schlicht noch an Informationen und Wissen fehlt. An dieser Stelle kann es den Coaching-Prozess enorm unterstützen, wenn die Klient*innen noch offene Fragen mitnehmen und im Vorfeld der nächsten Coaching-Sitzung versuchen Antworten darauf zu finden.

Hilfreich ist dies z.B., wenn es noch zu klären gilt, welche Voraussetzungen für eine andere Position benötigt werden, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es in einem bestimmten Bereich gibt oder wenn es darum geht, sich einen Überblick zu verschaffen, wie viele finanzielle Mittel grundsätzlich oder für ein bestimmtes Vorhaben benötigt werden. 

Bei beruflichen Veränderungswünschen bieten sich darüber hinaus konkrete Markt-Recherchen oder ein Überblick über offene Stellen an.

Coaching-Hausaufgabe Nr. 5: Visualisierungen

Visualisierungen können einen Coaching-Prozess enorm unterstützen. Das einzige Manko: Sie können recht zeitaufwendig sein. Daher bieten sie sich gerade als Hausaufgabe wunderbar an.

Visualisierungen kannst du beispielsweise gut zum Sichtbarmachen von Zielen, Visionen, Träumen und Wünschen einsetzen oder um offene Themen zum Vorschein kommen zu lassen.

Wenn du deinen Klient*innen eine Visualisierung-Übung als Hausaufgabe mitgeben möchtest, dann führe das Thema in der Coaching-Sitzung unbedingt ein und erkläre ihnen, wie sie bei der Erstellung einer Visualisierung vorgehen können. Fragestellung und Vorgehensweise sollten gut besprochen sein. 

Möchte dein*e Klient*in z.B. ein Visionboard erstellen, könnte die Fragestellung lauten: „Was wäre das bestmögliche Leben, dass ich mir wünschen würde?” 

Die Vorgehensweise, um dorthin zu gelangen, könnte dann folgendermaßen erklärt werden: „Besorgen Sie sich 4-6 Zeitschriften, die Ihnen gut gefallen. Nehmen Sie sich ca. 1-2 Std. Zeit, in der Sie möglichst ungestört sind und blättern Sie die Zeitschriften in Ruhe durch. Lassen Sie sich von den Bildern inspirieren und sammeln Sie zunächst alle Bilder, die Sie ansprechen. Im nächsten Schritt betrachten Sie die Bilder und wählen jene aus, die Ihnen eine Antwort auf die Frage: Was wäre das bestmögliche Leben, das ich mir wünschen würde, liefern.” 

Vielen Klient*innen hilft es, eine konkrete Aufgabe von uns Coaches an die Hand zu bekommen und genau zu wissen, was sie wie machen sollen. Sei daher so konkret wie möglich und gib ihnen die Aufgabenbeschreibung auch gerne schriftlich mit. 

Natürlich ist es auch möglich, eine solche Übung online zu gestalten. Bilder aus dem Internet zu speichern und z.B. mit dem Padlet zu gestalten.

Es kann auch hilfreich sein, sie darauf hinzuweisen, dass sie die Hausaufgaben immer nur soweit erledigen sollten, wie sie sich mit der alleinigen Bewältigung einer Aufgabe wohl und sicher fühlen. Das ist wichtig, damit keine Überforderung entsteht.

Arbeitest du schon mit Hausaufgaben? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Viel Erfolg bei der Umsetzung!

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Andrea Schlösser Coaching leicht gemacht

Andrea Schlösser – Coaching leicht gemacht

2 Gedanken zu „5 hilfreiche Hausaufgaben, um deine Klient*innen zwischen den Coaching-Sitzungen zu unterstützen“

  1. Hallo Andrea,
    ob ich therapeutisch oder als Coach arbeite, meine Klienten bekommen immer Aufgaben für zwischendurch. Die Bewusstseinsschulung verbinde ich häufig mit „Bewusst werden meiner Automatismen.“
    Zudem nutze ich – diese finden meine Klienten sehr gut – AHA-Momente unserer Sitzung. Ich maile dir mein Skript und die Idee dahinter.
    Lieben Gruß
    Cornelia

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