5 Tipps bei festgefahrenen Denkmuster im Coaching

Denkweisen ändern

Manchmal sitzen Klient*innen mit starren und festgefahrenen Ansichten vor uns, mit denen es nicht immer leicht ist, zu arbeiten. Denn um im Coaching Veränderungen zu erreichen, müssen mitunter liebgewonnene Sichtweisen unserer Klient*innen hinterfragt und starre Ansichten aufgeweicht werden. Ganz nach dem Motto: Wer immer nur das gleiche denkt, wird immer nur das gleiche tun. Für uns Coaches heißt es also: Neue Perspektiven müssen her. 

  • Weg vom Ursache-Wirkung-Denken, hin zur ganzheitlichen Sicht auf die Dinge.
  • Weg von der Ursachenforschung im Außen, hin zum Blick nach Innen.
  • Weg vom reinen kognitiven Arbeiten, hin zum emotionalen Zugang.

Es geht also darum, unsere Klient*innen dabei zu unterstützen, über den Tellerrand zu schauen. Sind sie verkopft, geht es darum, ihnen einen Weg in ihre Innenwelt zu ermöglichen.

Die folgenden 5 Tipps helfen dir dabei, festgefahrene Denkmuster aufzulösen.

1. Nutze den Überraschungsmoment

Um Klient*innen aus festgefahrenen Denkmustern zu befreien, hilft es, durch Überraschungsmomente neue Impulse zu geben. Verlasse dafür das kognitive Gespäch und nutze kreative Methoden.

Mithilfe von Impacttechniken kannst du beispielsweise Klient*innen auf der emotionalen Ebene erreichen. Mit ihrer Hilfe können erfahrungsbezogene, emotionale, sinnliche und erlebte Momente aktiviert werden, an die es zunächst schwerfällt heranzukommen. Impacttechniken arbeiten mit bekannten Gegenständen aus dem Alltag. So kannst du Bauklötze, Landkarten, Rückspiegel und vieles mehr wunderbar zum Einsatz bringen. 

Der Rückspiegel kann beispielsweise den Blick in die Vergangenheit repräsentieren. Begleitet mit der Frage, was passieren würde, wenn man beim Autofahren lediglich mit dem Blick in den Rückspiegel beschäftigt wäre. Daraus kann ein Gespräch entstehen, das Verhaltensmuster bildlich erkennen lässt und deren Auswirkungen verdeutlicht.

Verbildlichungen können ebenfalls erfolgreich dabei unterstützen, einen Überraschungsmoment zu erzeugen, durch welchen sich Klient*innen von eingefahrenen Denkweisen befreien können. Dafür kannst du deine Klient*innen beispielsweise bitten, der destruktiven Stimme, die am alten Verhalten festhalten will, einen Namen zu geben und ihr einen Platz zuzuweisen. So können sie das gewohnte und dadurch gefestigte Denkverhalten bewusster wahrnehmen und Veränderung schaffen.

Coaching-Tipps

2. Rege einen Perspektivenwechsel an

Sich in jemand anderes hineinzudenken, kann das eigene Thema und eigene Denkweisen veranschaulichen. Der Blick von außen auf sich selbst kann so Themen erhellen, die in den eigenen Gedankenschleifen vernebelt bleiben.

Fällt deinen Klient*innen der gedankliche Perspektivenwechsel schwer, so kannst du diesen physisch durchführen. Tausche den Platz mit ihnen und lasse sie die Thematik aus einer anderen Perspektive sehen und beschreiben.

Auch zirkuläre Fragen helfen, dass eigene Thema mit „anderen” Augen zu betrachten. Sind deine Klient*innen überzeugt in einer bestimmten Tätigkeit nicht gut zu sein, frage sie beispielsweise, wie das ihr Lieblings-Film-Charakter beurteilen würde. Mehr Fragen findest du in meinem Blogbeitrag Die besten Fragen für einen Perspektivenwechsel.

3. Arbeite mit Wahrnehmungsübungen

Führe gemeinsam mit deinen Klient*innen eine Körper-Übung, wie beispielsweise „die Reise in sich selbst“ durch. 

Diese Embodiment-Übung kannst du folgendermaßen anwenden:

Bitte deine Klient*innen zunächst die Augen zu schließen und zu spüren, in welchem Körperteil er*sie das jeweilige Thema am meisten spürt. Lasse sie das Gefühl ganz genau beschreiben. Dann frage, was den Körperteil bisher bei diesem Thema belastet hat, wie sie sich stattdessen fühlen möchten und was sie brauchen, um dieses Gefühl zu empfinden. Frage nach einem Symbol, dass sie mit diesem positiven Gefühl verbinden. Lasse sie dann noch einen Moment in dem neuen Gefühl verweilen, bevor sie die Augen wieder öffnen. Optional kannst du abschließend fragen, wie das Symbol, das sie mit dem Gefühl verbunden haben, im Alltag nutzen können.

4. Stelle gute Fragen

Versuche deine Klient*innen behutsam von der kognitiv-rationalen Ebene auf die intuitiv-emotionale Ebene zu begleiten. Dies erreichst du folgendermaßen: 

a) mit spezifischen Fragen, die auf Emotionen abzielen:

  • „Wie fühlt es sich an, wenn Sie an das Thema XY denken.”
  • „Welche Farbe sehen Sie, wenn Sie an dieses Thema denken? Welches Gefühl repräsentiert diese Farbe?”
  • „Welches Bedürfnis möchte erfüllt werden? Wie fühlt es sich an, wenn dieses Bedürfnis erfüllt ist?”

b) indem du die Wunder-Frage stellst:

  • „Stellen Sie sich vor, es geschieht ein Wunder und das Problem ist über Nacht verschwunden. Woran merken Sie am Morgen, dass Ihr Problem verschwunden ist?” 
  • „Was hat sich verändert?”
  • „Woran merken andere, dass sich etwas verändert hat?”
  • „Was möchten Sie jetzt als Erstes tun?”

c) mithilfe einer paradoxen Frage:

  • „Wie müssen Sie sich verhalten, um das ursprüngliche Problem erneut zu kreieren?”
  • „Was müssen Sie tun, um die Situation zu verschlimmern?”
  • „Wie könnten Sie es schaffen, dass Sie noch unzufriedener werden?”

5. Nutze Arbeitsmaterialien 

Bildkarten helfen, das eigene Gefühl zunächst in einem bestimmten Bild zu erkennen. Dazu kannst du beispielsweise die Gefühlsmonster oder verschiedene Landschaftsbilder nutzen. Lasse deine Klient*innen dazu ein bis zwei Karten aussuchen, welche die jeweilige Situation ausdrücken. Bitte sie dann zu beschreiben, in welcher Weise diese Karten ihre Empfindungen ausdrücken. Um einen positiven Ausgang zu schaffen, frage im Anschluss, wie sie sich stattdessen fühlen möchten und wie ihnen das gelingen kann.

Mithilfe dieser Tipps veranlasst du deine Klient*innen dazu, sich von festen Denkmustern zu verabschieden und durch neue Perspektiven eine andere Sichtweise zu gewinnen. So könnt ihr dann gemeinsam neue Lösungsimpulse entwickeln. 

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