Prokrastination – Was du tun kannst

Prokrastinieren, nichts tun

Catrin Grobbin ist Diplom-Psychologin, Trainerin und Coach. Sie hat sich auf Entspannung und Prograstination spezialisiert. Sie hilft Menschen dabei, weniger aufzuschieben, entspannter zu leben und generell persönlich zu wachsen.

Was ist Prokrastination? 

Catrin: Prokrastination ist ein Fachbegriff für das Aufschieben von Aufgaben oder Entscheidungen. Das heißt, dass man etwas nicht tut, obwohl man weiß, dass dies unangenehme Konsequenzen haben wird. In der Regel tun Menschen, die prokrastinieren nicht nichts. Sie sie sind nicht faul. Stattdessen sind sie häufig sehr gut beschäftigt, sparen aber gewisse Aufgaben aus. 

Wodurch entsteht Prokrastination?

Catrin: Die Ursachen von Prokrastination können sehr verschieden sein. So kann Prokrastination beispielsweise durch Angst vorm Scheitern (oder Angst vor dem Erfolg), hinderliche Glaubenssätzen oder durch Perfektionismus kommen. Manchmal fehlt auch einfach der richtige Ansatzpunkt, die passende Arbeitstechnik oder eine Unterstützung von außen.

Ist Prokrastination eine Krankheit?

Catrin: Aktuell ist Prokrastination nicht in die Klassifikationssysteme für psychische Krankheiten aufgenommen. Es kann aber Zusammenhänge mit Störungen wie z.B. Depression oder ADHS geben. Behandlungsbedürftig ist es je nach Schwere der Auswirkungen.

Was kann ich als Coach tun, um Dinge nicht (mehr) aufzuschieben?

1) Bewusstwerden

Mir darüber bewusst werden, wann und was ich aufschiebe.

2) Reflexion/Analyse

Herausfinden, warum ich aufschiebe bzw. warum ich gerade diese Aufgabe aufschiebe. Das können sehr unterschiedliche Dinge sein, wie Gedanken, Gefühle, ungünstige Arbeitsabläufe etc. 

3) Handlungsplan

Die richtigen Methoden und Techniken finden, die mir helfen, mit der Aufgabe anzufangen. Das gelingt z.B. durch Zeitmanagement, Emotionsregulation etc.

4) Kontrolle

Immer wieder darauf achten, ob es mir gelungen ist, anders zu handeln. Prüfen, ob das vorher Aufgeschobene angegangen wurde.

Die Punkte 1 bis 4 immer wieder wiederholen, bis ein neues Verhaltensmuster eingeübt ist.

5) Unterstützung

Wenn ich es allein nicht hinkriege, dann sollte ich Unterstützung suchen, z.B. Freunde, Coach, Therapeut/in.

Wie können wir als Coaches unsere prokrastinierenden Klient/innen unterstützen?

Catrin: Als Coach sind wir Punkt 5. Wir sind die Unterstützer, die im Coaching Punkt 1 bis 4 gemeinsam mit ihnen herausarbeiten und besprechen.

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