Im Alltag stoßen unsere Klient*innen oft auf Herausforderungen, die ihnen zunächst als Ärgernis erscheinen. Ob es sich um unerwartete Hindernisse, persönliche Rückschläge oder berufliche Schwierigkeiten handelt – die Versuchung ist groß, sich über diese Unannehmlichkeiten zu ärgern. Doch was passiert, wenn wir sie im Coaching unterstützen würden, diese Ärgernisse als Chancen zu betrachten?
Herausforderungen als Spiegel der persönlichen Entwicklung
Herausforderungen können als Spiegel dienen, die ihnen ihre eigenen Grenzen und Reaktionen aufzeigen. Statt sich ausschließlich auf den Frust zu konzentrieren, können wir fragen: Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften könnten helfen, diese Herausforderung zu überwinden? Hier liegt die Chance zur persönlichen Entwicklung.
Finanzielle Schwierigkeiten, gesundheitliche Probleme oder zwischenmenschliche Konflikte können wir im Coaching als Einladung zur Selbstreflexion und Veränderung verstehen.
Ein verpasster Zug könnte beispielsweise die Gelegenheit sein, Achtsamkeit in Bezug auf das eigene Zeitmanagement zu üben. Ein Rückschlag in der Karriere könnte den Anstoß geben, neue Fähigkeiten zu erlernen oder alternative Wege in Betracht zu ziehen.
Es gibt einige Beispiele in der Geschichte, in denen auf dem ersten Blick scheinbare Ärgernisse zu bahnbrechenden Chancen führten. Ein bekanntes Beispiel ist die Entdeckung von Penicillin durch Alexander Fleming, die aus einem „unsauberen“ Laborresultat entstand.
Für dich als Coach ist es hilfreich zu wissen, dass die Art und Weise, wie deine Klient*innen auf ihre Herausforderungen schauen, maßgeblich ihre Handlungen beeinflusst. Wenn sie sich ausschließlich auf das Ärgernis konzentrieren, könnten sie wertvolle Chancen übersehen.
Es hängt also vor allem davon ab, worauf sich ihre Wahrnehmung konzentriert. Mit deinen Fragen kannst du diese Wahrnehmung auf das steuern, was in den meisten Fällen bislang zu kurz kam: die Chance.
Nutze dafür diesen Mini-Gesprächsleitfaden
Frage zuerst: „Was glauben Sie: Zu wie viel Prozent ist das von Ihnen beschriebene Problem ein reines Ärgernis und zu wie viel Prozent auch eine Chance für Sie, eine anstehende Veränderung in Gang zu setzen?“
Mit dieser Frage eröffnest du ein neues Feld: Du behauptest (indirekt), das Problem habe zwei Seiten – es sei nicht nur ein „reines Ärgernis“, sondern bietet auch die Chance für „eine fällige Veränderung“. Der Blick deiner Klient*innen schweift vom Problem ab, um nach Chancen Ausschau zu halten.
Dann gehe mit Folgefragen tiefer auf die Antwort ein:
-> Angenommen, Sie wollten den Chancenanteil erhöhen – was könnten Sie selbst dazu beitragen?
-> Was genau müssten Sie verändern, um in 5 Jahren sagen zu können „Wie gut, dass ich damals in diese Situation gekommen bin“?
-> Wie glauben Sie würde sich das anfühlen, diese Veränderungs-Chance genutzt zu haben?
-> Welche anderen Menschen wären davon begeistert, dass Sie diese Herausforderung so grandios gemeistert haben?
In jedem Ärgernis deiner Klient*innen verbirgt sich also das Potenzial für Wachstum und Entwicklung. Nutze den Gesprächsleitfaden und hilf ihnen, anders auf ihre Themen zu schauen. Viel Erfolg!
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