Digitale Tools im Coaching – Was du als Coach können solltest

Digitale Tools sind aus Online-Coachings gar nicht mehr wegzudenken. Ich selbst bin großer Fan davon und möchte die zahlreichen Möglichkeiten nicht mehr missen.

Doch wozu genau können wir sie im Coaching nutzen und welchen Einfluss haben sie auf das Anforderungsprofil moderner Coaches? Diese Fragen gehe ich in meinem Interview mit Sandra Schmid nach.

Sandra ist Expertin für digitales Lernen. Sie unterstützt Coaches und Trainer*innen bei der Konzeption und Umsetzung von Live-Online-Angeboten, sodass neue Lernräume mit einem nachhaltigen Lerneffekt für das digitale Zeitalter entstehen können.

Welche Rolle spielen digitale Tools in Training und Coaching?

Die Grenze zwischen analog und digital verschwimmt zunehmend, denn auch im Offline-Training oder -Coaching kannst du digitale Tools nahtlos einsetzen. Zum Beispiel wenn du während einer Präsenzveranstaltung einen Fachbegriff googelst oder ein YouTube-Video zum Thema aufrufst. Digitale Tools können deine Trainings und Coachings auch vor Ort bereichern.

Anders verhält sich das im Online-Training oder Online-Coaching. Hier benötigst du immer digitale Tools, da der Kontakt internetbasiert über PC, Laptop, Tablet oder Smartphone stattfindet. 

Durch E-Mails oder Chat-Programme sowie Sprachnachrichten kannst du schriftliche bzw. auditive Coaching-Einheiten anbieten. Für synchrone Online-Coachings bieten sich Videokonferenztools an. Durch das audiovisuelle Medium kommt diese Art des Online-Coachings dem Face-to-Face-Coaching vor Ort am nächsten. Damit das zeitgleiche Treffen möglich wird, brauchst du ein Tool, das einen virtuellen Raum erzeugt. Das kann zum Beispiel Zoom, Skype oder MS Teams sein. Je nach Intention lohnt es sich, dass du zusätzlich noch das ein oder andere Tool miteinbeziehst, zum Beispiel ein digitales Whiteboard oder eine digitale Pinnwand. 

Für welche Einsatzmöglichkeiten sind digitale Tools im Coaching besonders geeignet?   

Ob Gruppen-Coaching oder 1:1, digitale Whiteboards und Pinnwände sind hervorragende Werkzeuge, um Themen zu sammeln und zu strukturieren. Bei einigen (wie zum Beispiel Padlet oder TaskCards) kannst du sogar einen Zeitstrahl anlegen und darauf Ereignisse aus der Vergangenheit sichtbar machen. 

Gerade wenn du mit mehreren Personen gemeinsam arbeiten und die Dynamik der Gruppe für Lern- und Entwicklungsprozesse nutzen möchtest, dann wirst du von den vielen Möglichkeiten für die methodisch-didaktische Gestaltung begeistert sein. Ich denke zum Beispiel an virtuelle Gruppenräume, sogenannte Breakout-Räume, in denen Kleingruppen abseits vom Hauptraum Themen erarbeiten und vertiefen können. Oder die bereits erwähnten Whiteboard-Tools, auf denen alle gemeinsam arbeiten können, um Prozesse und Gedanken zu visualisieren und dadurch bearbeitbar zu machen.  

Visuelle oder audiovisuelle Medien und Tools kannst du für Visualisierungen aller Art einsetzen, unter anderem auch um die emotionale oder assoziative Ebene anzusprechen. Wenn du gerne Bildkarten einsetzt, musst du online nicht darauf verzichten. Ob du hierfür ein spezielles Tool nutzt oder dein eigenes Kartenset auf ein Whiteboard bastelst, bleibt deiner Vorliebe überlassen. 

Aufstellungen sind übrigens ebenfalls im digitalen Raum umsetzbar. Diese kann in 2D- und, durch die entsprechende Software, auch in 3D-Welten erfolgen. 

Du siehst, es gibt jede Menge Einsatzszenarien. Wenn du erst einmal herausgefunden hast, wie die einzelnen Tools dich in deiner Arbeit unterstützen können, findest du sicherlich schnell viele weitere Nutzungsmöglichkeiten.  

Wie nimmst du die Entwicklung von digitalen Tools im Coaching in den letzten 2 Jahren wahr?   

Die eben erwähnten Tools und Einsatzszenarien gab es bereits vor der Pandemie. Jedoch waren sie nicht sehr bekannt und kaum akzeptiert. Erst als sich die Rahmenbedingungen durch Corona verändert haben, bekamen die digitalen Möglichkeiten eine echte Chance. Sowohl Coaches als auch Coachees haben diese kennengelernt, Neues ausprobiert und mit den Möglichkeiten und Grenzen experimentiert. 

Eine Kundin sagte neulich zu mir, sie sei sehr dankbar, dass sie das Tablet für ihr Coaching entdeckt habe. In Situationen, in denen sie früher auf Flipcharts gemalt und dadurch jede Menge Papiermüll produziert habe, visualisiere sie heute nur noch auf dem Tablet. Sie und ihre Coachees seien begeistert, dass sie die Notizen aus dem Coaching direkt digital ablegen, miteinander teilen und jederzeit wieder aufrufen und bearbeiten könnten.  

Genau wie meine Kundin hat jede und jeder von uns während der Pandemie digitale Räume kennengelernt. Ganz gleich ob Online-Meeting, Online-Training oder Online-Spieleabend, wir sind Menschen in virtuellen Räumen begegnet und haben dabei unsere Erfahrungen gemacht. Das hat unsere Einstellung gegenüber den digitalen Tools verändert und wir wissen heute, dass online viel mehr möglich ist als bisher gedacht. Hinzu kommt die rasante Weiterentwicklung der Tools, wodurch diese intuitiver bedienbar sind. Die Technikhemmschwelle ist aus diesen Gründen nicht mehr so hoch, wie sie vor der Pandemie war. Während die Mehrheit der Coaches und Coachees Online-Coaching vor zwei Jahren für eine schlechte Lösung hielten, ist heute auf beiden Seiten viel mehr Akzeptanz da. 

Welche Auswirkungen hat das auf das Anforderungsprofil eines Online-Coaches? 

Zu Beginn der Pandemie haben wir uns gemeinsam mit unseren Coachees, Teilnehmenden und Kund*innen auf Entdeckungsreise gemacht. Es war völlig ausreichend, sich in einem virtuellen Raum zu treffen und sich auszutauschen. Technikpannen gehörten dazu und wurden sofort verziehen. Doch die Phase des Ausprobierens ist nun vorbei. Unsere Coachees und Auftraggeber*innen erwarten, dass wir die technischen und medienspezifischen Kompetenzen mitbringen, die es für ein gutes Online-Coaching benötigt. Die Ansprüche sind deutlich gestiegen und werden sicherlich noch weiter steigen. Daher ist es jetzt an der Zeit, dass sich Coaches für den sich verändernden Coachingmarkt zukunftssicher aufstellen. 

Was sind die 3 wichtigsten Dinge, die Coaches beachten sollte, wenn sie mit digitalen Tools arbeiten wollen? 

1. Für ein gutes Coaching-Erlebnis ist es wichtig, dass du dich als Coach im Umgang mit Tools und Technik sicher fühlst. Je souveräner dein Umgang damit, desto mehr Vertrauen haben die Coachees in den Prozess. Hierzu gehört auch, dass du die Coachees gut anleiten kannst, damit das Medium nicht zum Stolperstein wird.  

2. Für eine vertrauensvolle Beziehung ist es wichtig, dass der Austausch vertraulich und datensicher abläuft. Das bedeutet, dass du bei der Wahl der Tools auch immer darauf achten solltest, wo die Daten abgelegt und wie diese genutzt werden. 

3. Gerade im videobasierten Coaching, über zum Beispiel Zoom, solltest du die Spielregeln der Online-Kommunikation kennen. Du solltest also wissen, wie du vor der Webcam auf Augenhöhe kommunizieren und eine positive Atmosphäre gestalten kannst. Hierzu gehören unter anderem Kamera auf Augenhöhe, Blick in die Kameralinse, ausreichend Licht im Gesicht, ein guter Ton und eine einladende Hintergrundgestaltung.

Und wenn du dein Setting optimieren möchtest, dann setze dich auf die Warteliste von meinem gratis Minikurs.


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