Wie sinnvoll ist eine Mitgliedschaft in einem Coaching-Verband?

Coaching-Verband

Nach Ende der Ausbildung stellen sich viele Coaches die Frage: Ist eine Mitgliedschaft in einem Coaching-Verband sinnvoll für mich oder vielleicht sogar nötig? Auch ich habe mir diese Frage nach meiner Ausbildung gestellt und bin in den ersten Jahren bei einigen Verbänden Mitglied geworden, die ich dann jedoch auch wieder verlassen habe. Wieso? Weil ich schnell gemerkt habe, dass mich nur die Nutzung des Logos nicht zufriedengestellt hat.

In dem folgenden Blogbeitrag möchte ich dir gerne einige Impulse geben, die mir im Laufe der Zeit geholfen haben, eine gute Wahl für eine Verbandsmitgliedschaft zu treffen.

Welche Vorteile hat eine Mitgliedschaft im Coaching-Verband?

Durch eine Zugehörigkeit zu einem Verband kannst du nach außen deutlich machen, dass du kein „Wald-und-Wiesen-Coach” bist, wie ich immer gerne sage, sondern eine fundierte Ausbildung absolvierst hast. Dieser Aspekt ist gerade vor dem Hintergrund, dass die Berufsbezeichnung „Coach“ nicht geschützt ist und sich daher jede*r Coach nennen kann, nicht unerheblich. Schaut man sich nämlich den riesigen Coaching-Markt an, so macht es durchaus Sinn, es Interessent*innen leicht zu machen, sich einen Eindruck über deine Kompetenzen zu machen. Die Mitgliedschaft kannst du also daher gut für dein Marketing nutzen.  

Coaching-Verbände haben in der Regel auch ein Such-Portal, in denen alle Coaches des Verbandes gelistet werden. Dieses steht suchenden Klient*innen für ihre Recherche zur Verfügung. An dieser Stelle erweiterst du also die Chance, von potenziellen Klient*innen, gefunden zu werden, um eine weitere Plattform.

Und nicht zuletzt schließt du dich durch die Mitgliedschaft in einem Verband einem Netzwerk an, von dem du durch Netzwerkveranstaltungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und gegenseitige Unterstützung profitieren kannst. Außerdem erstellen Coaching-Verbände auch Umfragen, sodass du wertvolle Informationen über die Entwicklung des Coaching-Marktes erhältst.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Mitglied in einem Coaching-Verband zu werden?

In der Regel verlangen Coachingverbände eine zertifizierte Ausbildung. Einige ergänzen dieses Aufnahmekriterium um eine erfolgreich bestandene Prüfung, in der du deine Coaching-Kompetenz unter Beweis stellst. 

Wann darf ich mich wie als Coach nennen?

Eine zertifizierte Ausbildung ermöglicht einem nicht gleich auch den Titel des Verbandes tragen zu dürfen. Erst mit bezahlter Mitgliedschaft ist die Betitelung „Coach XY” möglich. 

Ansonsten darfst du dich lediglich „Coach (zertifiziert nach den Richtlinien des XY-Verbandes)“ nennen.

Ist eine Verbandsmitgliedschaft ein Garant für mehr Klient*innen?

Nein, das ist sie nicht. Sie kann dich auf deinem Weg unterstützen, doch die bloße Mitgliedschaft reicht nicht aus. Die Anfragen, die mich in den letzten 10 Jahren über meine Verbandsmitgliedschaften erreicht haben, kann ich an zwei Händen abzählen. Weder Suchmaschinen noch Coach-Pools sind Mittel der ersten Wahl, wenn jemand einen Coach sucht.

Hier kommt es auf andere Punkte an, wie z.B., dass du dich als Coach mit deinem Angebot aktiv zeigst. Denn nur wenn du sichtbar wirst, können potenzielle Klient*innen dich finden und einen Eindruck von dir und deiner Arbeit gewinnen. Menschen kaufe n von Menschen. Und vor allem von Menschen, denen sie vertrauen oder glauben vertrauen zu können. Der Hinweis auf die Mitgliedschaft in einem Verband ist dann nur das I-Tüpfelchen, um sich für dich zu entscheiden.

Wie finde ich den passenden Coaching-Verband für mich?

Wenn du als Coach darüber nachdenkst, einem Verband beizutreten, solltest du dir als Erstes die Fragen stellen: Welches Ziel verfolge ich mit einer Verbandsmitgliedschaft? Was sind meine Interessen und mein Arbeitsumfeld? Bin ich z.B. eher national oder international unterwegs? Je nachdem kann sich die Wahl eines rein deutschsprachigen Verbandes oder eben die Wahl eines internationalen Verbandes anbieten.

Vielleicht arbeitest du auch nicht ausschließlich als Coach, sondern auch als Trainer*in oder Supervisorin*in. In diesen Fällen eignen sich vielleicht Verbände, die die Interessen aller Professionen abdecken. 

Dem steht entgegen, dass Verbände, die sich ausschließlich auf den Themenbereich Coaching konzentrieren, sich häufiger auch für eine Professionalisierung und Qualitätssteigerung der Branche einsetzen und die Entwicklungen und Trends des Coaching-Marktes oftmalsvielleicht besser im Blick haben als übergeordnete Verbände.

Worauf solltest du als Coach bei deiner Wahl achten?

Die Verbandslandschaft im Coaching-Bereich in Deutschland ist riesig. Die Verbände unterscheiden sich vorrangig in ihrer Größe, den jeweiligen Anforderungen für die Aufnahme, der Höhe der Gebühren sowie in ihren Angeboten für Mitglieder.

Gerade auf kostenfreie regionale Vor-Ort oder Online-Veranstaltungen solltest du achten, da diese Angebote den Netzwerkcharakter der Verbände unterstreichen. Sie bieten dir nämlich neben dem Weiterbildungsaspekt die Möglichkeit, mit anderen Mitgliedern in Kontakt zu kommen. 

Ein weiterer Punkt, in dem sich die Verbände unterscheiden, ist der Umgang mit Fort- und Weiterbildungen der Mitglieder. Nicht alle legen hier gleiche Maßstäbe an und legen Wert auf eine kontinuierliche Fortbildung ihrer Mitglieder. Hier bräuchten wir dringend einheitliche Kriterien, um auf Dauer die Qualität der am Markt tätigen Coaches zu sichern.

Übersicht Coaching-Verbände

Hier findest du eine Übersicht über größere deutsche Coaching-Verbände:

(Klicke auf die Tabelle um sie als pdf-Datei herunterzuladen)

Welches ist das richtige Netzwerk für dich? 

Ist eine Verbandsmitgliedschaft zwingend notwendig? 

Wenn du die Bezeichnung Coach XY-Verband tragen willst, dann ein eindeutiges ja. Wenn das nicht dein Hauptfokus ist, dann nein.

Nicht zwingend muss dazu immer eine Verbandsmitgliedschaft bestehen, denn um sich einem Netzwerk anzuschließen und sich regelmäßig fort- und weiterzuentwickeln, gibt es auch andere Möglichkeiten.

Ich habe beispielsweise meinen Coaching Club gegründet, um alle wichtigen Aspekte für eine erfolgreiche Coaching-Tätigkeit zusammenzubringen. Netzwerk, Weiterbildung und Businessaufbau. Das Motto „Gemeinsam statt einsam” verdeutlicht stark den Netzwerkcharakter, gepaart mit einem kollegialen Austausch und der kontinuierlichen Fort-und Weiterbildung.

Im Club hast du die Möglichkeit dich mit Gleichgesinnten auszutauschen und dich inspirieren zu lassen. Außerdem lernst du Neues, entwickelst dich ständig weiter und bleibst so im Coaching immer auf dem aktuellen Stand. 

Du bekommst laufend neue Informationen zu den aktuellen Coaching-Themen, lernst neue Methoden und Tools sowie Marketingstrategien kennen. Darüber hinaus macht der Coaching-Club dir als Coach das Leben durch viele fertige Vorlagen und Arbeitsblätter wie z.B. zur Sitzungsgestaltung, zur Reflexion oder zu verschiedenen Methoden leichter.

Mittlerweile ist der Coaching Club zu einer Community zusammengewachsen, die sich wirklich unterstützt. Der Zugang zu einer privaten Facebook-Gruppe bietet die Möglichkeit sich niedrigschwellig 24/7 auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. 

Wie du siehst, ist nicht zwangsweise eine Verbandsmitgliedschaft nötig, um in der Rolle als Coach zu wachsen. Setz dich hier gerne auf die Warteliste und komm bei der nächsten Cluböffnung mit dazu.


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Andrea Schlösser Coaching leicht gemacht

Andrea Schlösser – Coaching leicht gemacht

3 Gedanken zu „Wie sinnvoll ist eine Mitgliedschaft in einem Coaching-Verband?“

  1. Ich finde aber auch die Fragen nach Ausbildungsstandards und Ethikrichtlinien fürs Coaching wichtig. Hier ist sicherlich auch der Roundtrable Coaching (rtc) als Dachverband zu nennen, in dem sich Verbände zusammengeschlossen haben, in einem mühsamen Weg, die Coachingqualität weiterentwickeln und transparent machen wollen. Daher halte ich die dort zusammengeschlossenen oder verbundenen Verbände für besonders unterstützens wert und erste Wahl. Verbände zeichenen sich übrigens auch durchs Mitmachen und Gestalten aus, sie sind demokratische Organisationen….

    1. Andrea Schlösser

      Danke André für die Ergänzung. Gemeinsame Standards würde ich mehr als willkommen heißen. Leider habe ich den RTC in den letzten Jahren nicht mehr wahrgenommen. Auf mich wirkt er wie „eingeschlafen“. Die letzten Veröffentlichungen auf der Website sind von 2020. Wäre schade, wenn da nichts mehr passiert…

  2. Absolut sinnvoll im Sinne der Synergien. Dasselbe gilt auch für Headhunter und Unternehmer aus dem Bereich der Executive Search. Man muss sich einfach connecten und austauschen über Menschen und Märkte.

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