Metaphorische Fragen im Coaching: 5 wirkungsvolle Tools

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Wir Coaches kennen das: Manchmal reden Klient*innen im Kreis, alles dreht sich ums Problem und trotzdem bewegt sich nichts. Genau hier können metaphorische Fragen im Coaching den Unterschied machen, denn sie schaffen Zugang zu inneren Bildern, Emotionen und Ressourcen, die sich mit rein logischen Fragen oft nicht öffnen lassen.

Anstatt Druck zu machen, öffnest du mit einer Metapher einen neuen Raum und plötzlich wird klar, was vorher blockiert war.

Was metaphorische Fragen im Coaching leisten

Metaphorische Fragen sind kein nettes Extra. Sie gehören zu den wirksamsten Werkzeugen, wenn es darum geht, Klient*innen Zugang zu ihren inneren Bildern, Emotionen und neuen Perspektiven zu eröffnen. Statt direkt auf das Problem zu zielen, schlagen sie Umwege ein, die oftmals zu beosnderen Aha-Momenten führen.

Wenn du mit Metaphern arbeitest, hilfst du deinen Klient*innen, ihre Welt nicht nur rational zu verstehen, sondern auch emotional und bildhaft zu erleben. Und genau das wirkt oft so besonders nachhaltig, weils du aus ihrem Gedankenkarussell holst. Du öffnest ihnen neue Räume für Denkprozesse, die sie allein nicht angestoßen hätten und genau das macht sie so wertvoll.


Wieso metaphorische Fragen so besonders sind

Es gibt zahlreiche Studien die belegen, wie wirkungsvoll metaphorische Fragen sind. Bachmann (2016) beispielsweise zeigt in seinen Arbeiten, dass Metaphern im Coaching echte Türöffner sein können. Sie erleichtern den Perspektivwechsel, bringen neue Sichtweisen ins Spiel und machen flexibler im Denken. So entstehen oft überraschende Deutungen, die wiederum den Weg zu Lösungen ebnen und Veränderungen im Verhalten anstoßen.

Metaphern sind wie ein Schlüssel zu inneren Türen, die sonst verschlossen bleiben. Statt frontal zu konfrontieren, lenkst du den Blick auf ein Bild, ein Symbol oder eine Assoziation und das erleichtert deinen Klient*innen ehrliches Hinschauen.

5 Tools, die dein Coaching in Schwung bringen

Die Geländeanalyse – innere Landschaften erkunden

Die Geländeanalyse ist ein Klassiker in der Metaphernarbeit. Klient*innen stellen sich ihr inneres Erleben als Landschaft vor, mit Bergen, Tälern, Flüssen, Wäldern oder Wegen. Gemeinsam gehst du mit ihnen durch dieses „innere Gelände“.

Mögliche Fragen:

  • Wo befinden Sie sich gerade in dieser Landschaft?
  • Welche Bereiche wirken bedrohlich oder schwer erreichbar?
  • Wo könnten Sie eine Rast einlegen oder ein Lager aufschlagen?

Ziel: Die Arbeit mit inneren Landschaften macht emotionale Zustände sichtbar und greifbar. Ressourcen, Blockaden und Ziele lassen sich bildlich sortieren und das sorgt für Klarheit, die sich rein sprachlich oft schwer herstellen lässt.


Das Lebenshaus – Themen sichtbar machen

Beim Lebenshaus übertragen Klient*innen ihr Thema auf ein Haus mit verschiedenen Räumen. So entsteht ein anschauliches Bild davon, wie stark das Problem, die Herausforderung oder das Thema Raum einnimmt und wo es sich ausgebreitet hat.

Mögliche Fragen:

  • In wie vielen Räumen hat sich Ihr Thema ausgebreitet?
  • Gibt es Räume, die Sie gern verschließen oder umgestalten würden?
  • Welche Räume stehen leer und könnten neue Möglichkeiten bieten?

Ziel: Das Lebenshaus zeigt, wie sehr ein Problem das Leben durchdringt oder wo noch Freiräume bestehen. Es macht sichtbar, wo Veränderung ansetzen darf und welche Räume schon jetzt Ressourcen bereithalten.

Die Formelle Trennung – Klarheit durch Kündigung

Manchmal hilft ein formeller Schritt und sei es nur im Kopf. Bei diesem Tool verfassen deine Klient*innen eine symbolische Kündigung an ihr Problem.

Mögliche Fragen:

  • Wie sähe eine schriftliche Kündigung an Ihr Thema aus?
  • Welche Bedingungen würden Sie in einer Abfindungsvereinbarung festhalten?
  • Welche Rolle oder Energie würde dadurch frei?

Ziel: Diese Metapher bringt Klarheit, schafft Distanz und erleichtert den bewussten Abschied von Mustern, die nicht mehr hilfreich sind. Besonders wirksam bei blockierenden Glaubenssätzen oder langjährigen Verhaltensmustern.


Die Schiffsreise – Rollen und Verantwortung klären

Ein Projekt oder ein Leben als Schiffsreise zu betrachten, öffnet spannende Perspektiven. Klient*innen reflektieren, welche Rolle sie selbst spielen und wer sonst an Bord ist.

Mögliche Fragen:

  • Wenn Ihr Projekt ein Schiff wäre: Welche Rolle haben Sie an Bord?
  • Wer gibt die Richtung vor – Sie, die Crew oder jemand anderes?
  • Welche Stürme haben Sie bereits gemeistert, und was hat Ihnen geholfen?

Ziel: Die Schiffsreise macht Rollenverteilungen sichtbar, stärkt Eigenverantwortung und zeigt, wo Kursänderungen nötig sind. Besonders wirksam bei Famielien und Teamthemen.

Mein neues Buch ist am 6. August erschienen. Für alle, die ihre Fragetechnik verbessern wollen.

Mein neues Training „So stellst du als Coach bessere Fragen“ findet am 9.9.25 statt.

Die Fragetechnik Expert-Class, der 6-wöchige Kurs mit praktischer Umsetzung, startet am 22.9.25.


Außerirdische Perspektive – Distanz und Humor nutzen

Mit dem Blick von außen lassen sich eingefahrene Muster lockern. Deine Klient*innen versetzen sich in die Perspektive von Beobachterinnen, die in diesem Fall Außerirdische sind.

Mögliche Fragen:

  • Was würden Außerirdische berichten, wenn sie Sie eine Woche lang beobachtet hätten?
  • Welche Fragen sollten Sie ihnen besser nicht stellen?
  • Was würden sie an Ihnen als besonders spannend oder ungewöhnlich wahrnehmen?

Ziel: Humor, Distanz und Perspektivwechsel. Diese Metapher ermöglicht einen leichten Zugang zu Themen, die sonst schwerfällig oder blockierend wirken. Sie eignet sich gut, um eingefahrene Situationen spielerisch aufzubrechen.


Und wieso das Ganze Sinn macht

Weil metaphorische Fragen keine Spielerei im Coaching ist. Sie sind eine strategische Intervention, um Veränderungsprozesse zu beschleunigen, Emotionen ins Bewusstsein zu holen und Ressourcen sichtbar zu machen. Je öfter du sie einsetzt, desto klarer wird dir: Sie sind nicht Beiwerk, sondern eines der stärksten Instrumente, die du als Coach nutzen kannst.


Tipps:

  • Kombiniere die Metaphern mit Visualisierungen.
  • Nutze in deiner Coaching-Praxis verschiedene Metaphern und beobachte, welche bei deinen Klient*innen besonders gut wirken. So baust du dir ein wirksames Repertoire auf, das deine Arbeit spürbar bereichert.

Viel Erfolg bei der Umsetzung!


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